Theatertexte

Deisenhofen, 1862. Amalie Hohenester ist eine Bäuerin besonderer Art - humorvoll und geschäftstüchtig, naturbegabt mit einem Blick für Menschen, deren Charakter, Krankheiten, Schwächen, Wehwehchen, versteht sie es ausgezeichnet, das Vertrauen der Leute zu gewinnen. Sie heilt alle, die von nah und fern in ihre 'Praxis' in der Deisenhofener Küche kommen: mit Kräutern, Tees, Säftchen und guten Ratschlägen. Ihr Mann der Rosshändler Benedikt, steht ihr dabei getreulich zur Seite. Selbst eine so hochgestellte Persönlichkeit wie die Hofdame Berhardine von Reitzenberg begibt sich in Begleitung ihres Arztes, des Gerichtsarztes Dr. Martin, zur 'Doktorbäuerin'.
Es kommt, wie es kommen muss: Schließlich wird die hohe Behörde aufmerksam auf die 'ärztliche' Tätigkeit von Amalie, denn der Ortsarzt Dr. Hierl, der die eigene Patientenschar dahinschwinden sieht, zeigt sie wegen Kurpfuscherei an. Alles ergreift Partei für die Bäuerin - selbst Dr. Martin, der ihre Gabe, mit Hilfe von Naturheilmitteln den Menschen zu helfen, anerkennt.
Die Macht der Kurpfuscherin wird jetzt so groß, dass auch staatliche Stellen kaum noch etwas gegen sie ausrichten können. Der spannende, humorvolle Kampf zwischen den Parteien endet schließlich damit, dass Amalie, nachdem ein 'Patient' zu Tode kam - vorübergehend - eingesperrt wird.

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