Theatertexte

Pia Hierzegger recherchierte im Milieu der Fleischergilden und entwickelte mit Hilfe authentischer Stimmen eine köstlich makabre Komödie, in deren Zentrum die energiestrotzende Witwe Erni steht. Alles fürs Geschäft und die Familie, war ihre Durchhaltedevise. Nun ist der alte Meister nach langem Koma gestorben und mischt sich nur ungewünscht ab und zu vom Band des Anrufbeantworters ins Geschehen. Einzelkind Markus, Vater-Sohn gestörter Vegetarier und No-Future-alles-Verweigerer, ist denkbar schlecht geeignet, den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Also will Erni das Geschäft entfernten Verwandten übergeben, unter der Bedingung, dass sie weiter mitarbeitet. Das schmeckt denen gar nicht. Sie wollen schon erben, kennen sich im Handwerk aber nicht aus und entwickeln skurrile Visionen. Veganismus trifft auf Fleisch, alte Werte werden konfrontiert mit neuen Ideen, die schlicht nach hinten losgehen. Und Erni, eine Frauenfigur von horvathschem Format, steht endlich ganz vorne an der Theke, damit der Laden noch eine Weile hält.

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