Braun, Volker
Demos
Die Griechen Die Putzfrauen
Sprechtheater
Schauspiel
Werkangaben: Zwei Stücke
Besetzung:
9 Darst.
Bstnr/Signatur: 4761
Aufführungsgeschichte:
UA: 16.09.2016, Berliner Ensemble, R: Manfred Karge
In TTX seit: 29.09.2017
Kann man den Nachrichten über den griechischen Frühling und Herbst auf dem Versfuß folgen? Zwei neue Stücke von Volker Braun machen die Probe aufs Exempel.
„Die Griechen“ stellt den Staatsmann Papandreou in sein Verhängnis. Was bringt ihn dazu, ein Referendum über die Sparauflagen anzukündigen - und wieder abzusagen? Eine unsichtbare, aber ungeheure Macht wirft ihn zu Boden. Mit ihm agieren die Troika (ein Dreihaupt), die Medien (zwei Halbköpfe), Papandreous Megäre und das Volk von Athen in dem zwanghaften Geschehen. Am Ende tritt ein Held ab, der keiner war, der ein Beispiel gab, das keines ist. Die freien Verse der „Griechen“, so ernst wie schön, skandieren den Beginn der Postdemokratie.
Das zweite Stück, „Die Putzfrauen“, stürzt sich in Hexametern in die akute Krise. 400 Reinigungskräfte (eine Frau mit Sitzfleisch), aus dem Staatsdienst entlassen, warten geduldig vor dem Finanzministerium, dass die Gerechtigkeit aufgeht. Ihr Held ist Varoufakis, der Minister der neuen Regierung, die ihre Wiedereinstellung versprochen hat. Sie führen ihn gleichsam ins Amt ein und bestärken ihn in seinem gerechten, aber hemdsärmligen Handeln. Wenn er den Eurotaurus im Rollstuhl hinunter in die Gassen schiebt, sind sie mit den Mächten konfrontiert, gegen die er antritt. Ihre kunstvoll-rohe Wechselrede lässt für Momente glauben, Euripides’ Bakchen könnten den Rest erledigen. Aber sie sind noch wieder auf ihre Geduld verwiesen, zumal am Ende der Tribun Varoufakis als Flüchtling die Bühne betritt.
Zwei Sprachkunststücke - und es bleibt die zwiespältige Hoffnung, es möge in Griechenland nur so weiter gehn und Volker Braun eine dritte Folge schreiben.
„Die Griechen“ stellt den Staatsmann Papandreou in sein Verhängnis. Was bringt ihn dazu, ein Referendum über die Sparauflagen anzukündigen - und wieder abzusagen? Eine unsichtbare, aber ungeheure Macht wirft ihn zu Boden. Mit ihm agieren die Troika (ein Dreihaupt), die Medien (zwei Halbköpfe), Papandreous Megäre und das Volk von Athen in dem zwanghaften Geschehen. Am Ende tritt ein Held ab, der keiner war, der ein Beispiel gab, das keines ist. Die freien Verse der „Griechen“, so ernst wie schön, skandieren den Beginn der Postdemokratie.
Das zweite Stück, „Die Putzfrauen“, stürzt sich in Hexametern in die akute Krise. 400 Reinigungskräfte (eine Frau mit Sitzfleisch), aus dem Staatsdienst entlassen, warten geduldig vor dem Finanzministerium, dass die Gerechtigkeit aufgeht. Ihr Held ist Varoufakis, der Minister der neuen Regierung, die ihre Wiedereinstellung versprochen hat. Sie führen ihn gleichsam ins Amt ein und bestärken ihn in seinem gerechten, aber hemdsärmligen Handeln. Wenn er den Eurotaurus im Rollstuhl hinunter in die Gassen schiebt, sind sie mit den Mächten konfrontiert, gegen die er antritt. Ihre kunstvoll-rohe Wechselrede lässt für Momente glauben, Euripides’ Bakchen könnten den Rest erledigen. Aber sie sind noch wieder auf ihre Geduld verwiesen, zumal am Ende der Tribun Varoufakis als Flüchtling die Bühne betritt.
Zwei Sprachkunststücke - und es bleibt die zwiespältige Hoffnung, es möge in Griechenland nur so weiter gehn und Volker Braun eine dritte Folge schreiben.
Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.
Vertrieb:
Lausitzer Platz 15
10997 Berlin
Telefon: 030 - 4431 8888
Telefax: 030 - 4431 8877
verlag@henschel-schauspiel.de
www.henschel-schauspiel.de
Mitglied im VDB
Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags