Schlender, Katharina
Lorch sein
Sprechtheater
Schauspiel
Besetzung:
2D,
4H
(6 Darst.)
Besetzungshinweis: kleine Rollen
Zusatzinformation: Werk bleibt Vorausfassung
Bstnr/Signatur: 3653
Frei zur UA
In TTX seit: 29.10.2017
Über den Dächern einer Stadt kleineren Ausmaßes schaut der Schornsteinfegergehilfe Daniel in Fenster, hinter denen er ein Wohlsein vermutet. Der alte Mann am Küchentisch, ein betrunkener Clown an einer Straßenecke, die Imbissbude, eine Frau, die ihren Hof fegt. Passanten drehen ihm Knöpfe von der rußigen Uniform und erwarten Glück. Viel mehr Berührung bekommt er nicht. Erhofft er sich auch nicht, denn er lebt eingesperrt in einer Schuppenhaut, vor der sich lediglich seine Pensionswirtin nicht ekelt. Als ihm zwei Heimkinder die Speichen aus dem Rad brechen, lernt er Vera kennen. Sie schlägt sich durch mit der Reparatur der demolierten Räder und bezahlt die chaplinesken Nachwuchskriminellen mit dosierter Zärtlichkeit. Drei Sekunden pro Speiche. Das erfährt Daniel aber erst, nachdem er sich in tragisch kindlicher Offenheit vergeblich um die liebesmüde Vera bemühte. Es ist ein elender Kampf gegen die Trostlosigkeit, die diese täglich überlebenden Figuren sprechen lässt. Katharina Schlender gibt ihnen eine Sprachpoesie mit, die in irritierendem Widerstand zu ihrem Dasein steht. Am Rande der Szenerie bewegt sich der Lorch. Eine aufrecht gehende Echse, die ein geliebter Mensch werden möchte. Als Daniel aus der Stadt verschwindet, verfolgt sie schon einen anderen Unglücklichen.
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