Theatertexte

Der Sandkasten ist sein Reich. Hier erfindet ER jeden Tag Abenteuer für seinen großen Helden Batman, hier ist er der alleinige Herrscher des Universums. Doch eines Tages kommt SIE, setzt sich still in eine Ecke und zieht ihre Barbypuppe an und aus. ER ist empört, will SIE vertreiben, denn nichts ist schließlich entwürdigender für einen Superhelden wie ihn, als diese langweiligen Mädchenspiele ertragen zu müssen. Aber SIE schert sich wenig um sein lautstarkes Waffengerassel, denkt auch gar nicht daran, ihn für seine zur Schau gestellte Männlichkeit zu bewundern. Ihre Gleichgültigkeit wiederum stachelt ihn an, und schon buhlen beide um die Aufmerksamkeit des anderen. Ihre Spiele verzahnen sich, werden immer aggressiver, verletzender und verdecken doch nur die aufkeimende Zuneigung für das andere Geschlecht, die sie zutiefst verstört. Eine ebenso konkrete wie skurrile und oft überaus komische Geschichte zweier Figuren, die in der Phantasiewelt des Sandkastens alle Verhaltensmuster der Erwachsenen durchspielen. Ein außergewöhnlicher Text, der sich nicht nur an ein jugendliches Publikum wendet. Für die deutschsprachige Erstaufführung des Stückes (2.2.2005, Regie von Alexander Schilling) wurde das Mannheimer TIG7 beim Stuttgarter Theaterpreis 2005 mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

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