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Müller, Heiner

Der Auftrag

Sprechtheater
Schauspiel

Werkangaben: Erinnerung an eine Revolution
Besetzung: 2D, 3H
Besetzungshinweis: Besetzung variabel

Bstnr/Signatur: 2202

Aufführungsgeschichte:
UA: 13.11.1980, Volksbühne Berlin, R: Ginka Tscholakowa, Heiner Müller

In TTX seit: 29.09.2017

Ausgehend von Motiven aus Anna Seghers Erzählung "Das Licht auf dem Galgen" schrieb Müller 1979 das Stück "Der Auftrag" - über den mißglückenden Versuch dreier Emissäre der französischen Revolutionsregierung, im Jahr 1799 auf der britischen Kolonie-Insel Jamaika einen Sklavenaufstand zu organisieren. Nach einem Jahr vergeblicher Agitations-Versuche erfahren Debuisson, intellektueller Sohn von Sklavenhaltern, Galloudec, ein Bauer aus der Normandie und der schwarze Revolutionär Sasportas von der Machtübernahme des Feldherrn Napoleon im fernen Frankreich. Die Veränderung der politischen Machtverhältnisse in der Heimat führt zwischen den dreien zu Konflikten über die Gültigkeit des revolutionären Auftrags. Das Stück beginnt mit dem Ende der Geschichte: Antoine, einer der ursprünglichen Auftraggeber, der sich vor den Spitzeln der neuen Macht in Paris versteckt, erfährt von einem weitgereisten Matrosen, daß lediglich Debuisson, der "Verräter" der Sache, auf Jamaika überlebt hat. Eine Achse des Stückes bildet der surreale, parabelhafte Monolog eines modernen Angestellten, dessen ängstliche Fahrstuhlfahrt in die Chefetage unversehens (und auftragslos) in der Hochland-Ebene Perus endet.
Müllers Stück über Verrat, das Scheitern revolutionärer Konzepte und eine in Verteilungskämpfen zusammenrückende Welt ist in 15 Sprachen übersetzt und eines seiner international meistgespielten Werke.

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