Martin, Thomas
Heimatstück
Sprechtheater
Schauspiel, Tragödie
Besetzungshinweis: Besetzung variabel
Bstnr/Signatur: 1917
Aufführungsgeschichte:
UA: 22.06.2002, Compagnie Scènes Lyon, R: Philippe Vincent (UA des 2.Teil)
In TTX seit: 29.09.2017
Dreh- und Angelpunkt des Stückes sind die Tage der Wende von 1989. Während man sich im „Stumpfen Eck“ nach Feierabend planmäßig besäuft, ziehen draußen Demonstrationen Richtung Stadtmitte vorbei. Perspektivlosigkeit trifft auf Restideologie, politische Naivität auf Geschichte(n). Fernsehbilder vom Mauerfall flimmern über die Gesichter. Woran sich noch festhalten, wenn nicht am Glas? Also kippen sie nacheinander um, nicht ohne einmal kräftig ihre Meinung gesagt zu haben. Am nächsten Morgen werden sie wieder an der Maschine stehen, als wäre nichts gewesen. War irgendwas? Ein junger, gerade haftentlassener Mann ist zum Totschläger geworden. Urdeutsche Mythengestalten haben die Szenerie gekreuzt. Während Thomas Martin im ersten Teil seines Stückes Momentaufnahmen eines historischen Umbruchs notiert, nimmt der zweite Teil die Form eines unruhigen Bewußtseinsstromes an: In DIE ZEITUNG oder BERLINER SPAZIERGANG läßt sich ein Passant auf einer Parkbank nieder, und die Schlagzeilen der zufällig dort ausgebreiteten Zeitung werden zum Anlaß einer atemlosen Reise durch sich überlagernde Beobachtungen, historische Erfahrungen und Visionen einer Wiederkehr totgeglaubter Gespinste. Schlußbild: Ein alter Indianer sucht Deckung und gräbt sich ein, sich dabei selbst beobachtend. Ein anspruchsvoller Text in der Tradition von Müller und Braun – und eine Herausforderung für eine formale Inszenierung.
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