Schlender, Katharina
Trutz
Sprechtheater
Jugend, Schauspiel
Besetzung:
3D,
3H
(6 Darst.)
Bstnr/Signatur: 1835
Aufführungsgeschichte:
UA: 27.01.2002, Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, R: Thilo Voggenreiter
In TTX seit: 29.09.2017
Trutz probt Anpassung und Befreiung. Sein Leben könnte übersichtlich und gemütlich sein. Er übernimmt die väterliche Autowerkstatt, heiratet Gerda, wird selbst ein Vater und trinkt täglich mit den Eltern Kaffee. Wie es sich gehört. Er will es ja allen recht machen. Aber da sträubt sich was gegen die verbrauchte Vernunft, gegen den Zwang zur Harmonie. Ein langsames Platzen liegt in der Luft. Bis Trutz fast das Haus abbrennt, bis er rausfliegt aus der gutgemeinten Enge. Ein Möchtegernbrandstifter, ein verhinderter Elternmörder, ein trauriger Ausbrecher, der endlich in die Welt zieht. Im Gepäck seinen zerbröckelnden Widerstand und die Hoffnung, dass da was auf ihn wartet. Weit kommt er nicht. Gerade bis zum Meer. Dort lebt die Aussteigerin Nadja unter einer Seebrücke. Geduldet vom Brückenwart Birger, der ihr täglich schlecht schmeckende Kuchenpakete seiner backwütigen Frau zuwirft. Hier könnte das unabhängige Leben stattfinden, meint Trutz in kurzer Euphorie. Aber Nadja wird nicht zulassen, dass Trutz sich neben ihr einnistet und von Sehnsucht und Weltverbesserung spricht. Seine Versuche, aus Strandgut eine Schutzwand zu bauen, werden ignoriert. Für Nadja ist Trutz ein Spießer, der unberechtigt in ihre Ungemütlichkeit eindringt. Am Strand spazieren die Eltern vorbei. Frei von der Last, ewig ungenügende Vorbilder zu sein. Mit einem Rest verkniffener Funktionalität. Und gemeinsam sehen sie zu, wie die verlassene Gerda mit einem Ruderkahn im Meer versinkt.
Katharina Schlenders Figuren sind kantig, krude und komisch. Sie stecken fest in ihren Welten, lüften kurz und schlagen sich die Fenster vor den Nasen zu. Mit einer berückend eigentümlichen Kunstsprache, fernab jeder Mode.
Katharina Schlenders Figuren sind kantig, krude und komisch. Sie stecken fest in ihren Welten, lüften kurz und schlagen sich die Fenster vor den Nasen zu. Mit einer berückend eigentümlichen Kunstsprache, fernab jeder Mode.
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