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Müller, Heiner

Ajax zum Beispiel

Sprechtheater
Monolog, Einakter, Kurzdrama

Bstnr/Signatur: 1474

In TTX seit: 29.09.2017

Ajax ist einer der größten griechischen Helden, der im Trojanischen Krieg nur noch von Achilles übertroffen war. Nachdem Achilles fällt, trägt Ajax neben Odysseus wesentlich zur Bergung des Leichnams bei. Dem Brauch nach treten Odysseus und Ajax in einem rhetorischen Duell gegeneinander an, um zu entscheiden, wem Achills Rüstung zukommen soll. Odysseus gewinnt den Redewettstreit und Ajax fühlt sich durch die Niederlage zutiefst gedemütigt. Des Nachts erwacht Ajax in einem Anfall von Raserei, macht sich auf den Weg zu Odysseus‘ Lager und tötet seine Schafherde, der festen Überzeugung dass die Schafe Griechen wären. Den Bock, den er für Odysseus hält, peitscht er zu Tode. Nachdem Ajax sich von dem Anfall erholt und wieder bei Sinnen ist, stürzt er sich aus Scham über die unwürdige Tat in sein eigenes Schwert.
„Ich Ajax Opfer zweifachen Betrugs …“: Das Poem ist eine sehr persönliche Auseinandersetzung Heiner Müllers mit deutscher Geschichte, aber auch mit sich selbst als Künstler. In einer gesellschaftlichen Realität, in welcher literarisches Wirken aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) möglich ist, empfindet der Autor sich und seine Kunst als gescheitert, jedwedes Vorhaben, eine Tragödie zu schreiben, als nichtig. Im Zeitalter der Information, der Werbung und der Medien ist die Erzählung geschändet und verkauft, es bleibt nichts. Mit seinem Poem „Ajax zum Beispiel“ nimmt Heiner Müller sein letztes Drama „Germania 3 Gespenster am toten Mann“ vorweg und formuliert die Schwierigkeiten des schriftstellerischen Prozesses.

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