Kolditz, Stefan
EVA Hitlers Geliebte
Sprechtheater
Monolog, Schauspiel
Bearbeiter:in(nen): Suschke, Stephan
Besetzung:
1D
Bstnr/Signatur: 1374
Aufführungsgeschichte:
UA: 29.11.1996, Berliner Ensemble, R: Stephan Suschke
In TTX seit: 29.09.2017
Stunden nach ihrer Hochzeit und Stunden vor ihrem Selbstmord zieht eine Frau die Bilanz ihres Lebens. Sie ist 33 Jahre alt, 16 davon hat sie gewartet, darauf gewartet, dass alle erfahren, dass sie die Frau Adolf Hitlers ist. Sie hat viel geträumt, so war das Glück bei ihr. Noch immer sind es die Backfischträume von einem Leben als Filmstar in Hollywood. Sie lässt die Bilder der letzten Jahre erstehen: Wie sie sich aufgehoben fühlt in den Menschenmassen, die für Hitler am Brandenburger Tor singen, wie sie die SS-Männer schnittig findet, wie die Österreicher jubeln. Während Eva Braun im Bunker vor dem Spiegel Zarah Leander imitiert, wird oben in der Welt geschossen. Sie will jemanden anrufen und hört am anderen Ende konsterniert russische Worte. Sie macht sich etwas vor. Sie will genießen, jetzt, da sich wenigstens der Traum von der Hochzeit erfüllt hat. Aber was für eine Erfüllung ist das. Sie ist stolz und enttäuscht zugleich. Und ihr Mann ist auch nicht mehr der, der er war. Am Ende ist sie für die Inszenierung ihres Todes bereit. Wir erfahren von der Figur, was ihr wichtig war, und können hören, was sie weglässt. Es ist die Banalität des faschistischen Alltags, die in Momenten vorstellbar wird. Dabei denunziert Kolditz seine Figur nicht, er lässt aber auch kein Mitleid zu.
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