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Calderón de la Barca

Das Leben ist Traum
(La vida es sueño)

Sprechtheater
Freilicht

Übersetzer:in(nen): Fries, Fritz Rudolf

Werkangaben: Schauspiel in 3 Akten
Originalsprache: Spanisch
Besetzung: 2D, 5H
Besetzungshinweis: kleine Rollen

Bstnr/Signatur: 1055

In TTX seit: 29.09.2017

König Basilius prophezeiten die Sterne, daß sein Sohn Zygmunt ihn einst im Kampf besiegen würde, und so hält er ihn wie ein Tier weitab im Gebirge gefangen. Nach Jahren erinnert er sich seiner Vaterpflicht und will dem orientierungs- und verständnislosen jungen Mann eine letzte Chance geben. Zygmunt s Auftritt im Schloß artet aus, als er eine Ahnung von seinem grausamen Schicksal bekommt. Er wird betäubt und in sein Verließ zurückgebracht, wo ihm weisgemacht wird, das alles nur ein Traum war. Nach seiner gewaltsamen Befreiung durch ein aufgeputschtes Volk kommt es zur Schlacht gegen die Truppen seines Vaters und Basilius wird, wie prophezeit, von seinem Sohn besiegt. Aber die gefürchtete Rache bleibt aus. Fritz Rudolf Fries zur Übersetzung von „La vida es sueño “ - DAS LEBEN IST TRAUM: „ ... Ein modernes Stück, aber was heißt das? Es reden darin die Figuren in ihrer jeweiligen Ekstase. Basilius zuweilen propagandistisch, aber auch mit der vergeblichen Überredungskunst des alten Mannes. Zygmunt, faustisch in seiner Verzweiflung, scheint mir in der Sprache Calderóns aus der Melancholie des Eingesperrten zu sprechen, seine Ausbrüche sind Dialog-Versuche, sobald er einen Zuhörer wahrnimmt. Warum also diese Monologe in Reimen verharmlosen, zu acht Silben die Zeile? Warum nicht versuchen, in unregelmäßig gebrochenen Zeilen an die verletzte Leidenschaft eines modernen Gedichts zu erinnern, wie wir es alle von Rimbaud bis zum jungen Brecht kennen. ... Man versuche nur, ein Abendgespräch zu führen mit den Worten von Basilius, Zygmunt, Clotald. Das Ergebnis wäre Theater. Ein Kompromiß sind die in Prosa aufgelösten Dialoge zwischen Astolf und Rosaura, auch zwischen Clotald und der in den Fallen der Ehre verstrickten heimlichen Tochter. Ich glaube, die zeitlose Menschlichkeit ihrer Probleme braucht eine Sprache der Kommunikation zwischen Zuschauer und Figur. Eine Übertragung ins Lyrisch-Pathetische hätte die Beunruhigung der Figuren um der Ehre wegen zu weit weg in ihre Zeit des 16. und 17. Jahrhundert eingesperrt. Clarin dagegen darf reimen, wo und wie er kann. Seine Reimversuche sind einsturzgefährdete Brücken, die er als Opportunist der Macht von Fall zu Fall konstruiert, und immer dann, wenn ihm das Lachen im Halse steckenbleibt...“ (Auszug aus seinem dem Stück angehängten Essay)

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