Après moi, le déluge - Nach mir die Sintflut
(Après moi, le déluge)
Sprechtheater
Schauspiel
Übersetzer:in(nen): Sauerteig, Thomas
Dekorationshinweis:
1 Dekoration
Besetzung:
1D,
1H
Aufführungsgeschichte:
UA: 13.12.2007, Teatre Lliure, Barcelona
DSE: 30.3.2012, Theater Aalen
In TTX seit: 30.08.2011
Jahre später: Eine Frau in Kinshasa. "Nach mir die Sintflut", das waren auch die Worte ihres Ehemannes, als er sie verließ. Jetzt ist sie mit einem europäischen Geschäftsmann in dessen Hotelzimmer. Er macht Witze. Sie lacht. Er gibt ihr Geld. Sie übersetzt, denn ein alter, todkranker Mann, ein Einheimischer, will unbedingt mit dem Geschäftsmann reden. Er will, dass dieser sich seines Sohnes annimmt, ihn nach Europa vermittelt, als Fußballer, Leibwächter oder Diener; als was auch immer.
Die Verhandlungen gestalten sich kompliziert, denn der Geschäftsmann kann keinen Nutzen in der Sache erkennen. Zudem machen sich Skrupel in ihm breit: eine goldene Zukunft in Europa kann auch er nicht versprechen. Und wäre es nicht besser, der Junge bliebe bei seinem schwerkranken Vater? Doch der alte Mann lässt nicht locker - und eine harte, kompromisslose Wirklichkeit tut sich auf - eine Wirklichkeit, bei der es nicht um den Jungen geht, denn der Junge wird mehr und mehr zum Sinnbild der afrikanischen Misere: Es geht um den Wert eines Menschenlebens, um die Verwandlung afrikanischer Ressourcen in europäischen Wohlstand und den Traum vom gelobten Land. Über die Schultern der beiden hinweg sehen wir, wie sich die Verbindung zweier Kontinente abzeichnet, um am Ende wieder zu verschwimmen.
In APRÈS MOI, LE DÉLUGE - NACH MIR DIE SINTFLUT verwebt Lluisa Cunillé auf geschickte Art und Weise das persönliche Dilemma mit dem globalen - denn der alte Mann, dessen Sehnsucht nach Europa eine afrikanische Sehnsucht ist, betritt niemals die Bühne. Es ist die Übersetzerin, die für ihn spricht. Und am Ende bleibt die Frage, wer hat hier eigentlich gesprochen - und vor allem: für wen?
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