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Hübner, Lutz

BLÜTENTRÄUME

Sprechtheater
Schauspiel

Werkangaben: Ein Auftragswerk des Theaters Essen
Dekorationshinweis: 1 Dekoration
Besetzung: 4D, 4H

Zusatzinformation: Ko-Autorin: Sarah Nemitz
Bstnr/Signatur: 2464

Aufführungsgeschichte:
UA: 16.9.2007, Theater Essen

In TTX seit: 19.12.2006

Die Bewirtschaftung moderner Einsamkeit hat sich zu einem stattlichen Geschäft entwickelt. Die zwischenmenschliche Kontaktaufnahme, vor allem jene mit dem Ziel der Errichtung zumindest temporärer Lebensgemeinschaften, scheint immer unmöglicher zu werden, weshalb das Dienstleistungsgewerbe zunehmend erfindungsreich wird bei der Kreation neuer Werkzeuge und Methoden, die Abhilfe schaffen sollen. Nicht mehr Blumenstrauß und Klammerblues dominieren das Werben der Geschlechter, sondern Persönlichkeitsprofile, Speed-Datings und Flirt-Strategien. Und die führen wahlweise Menschen zusammen, die sich möglichst ähnlich oder am besten völlig verschieden sind.
Offenbar haben viele Mittdreißiger dies längst als normale Gegebenheit akzeptiert, ebenso, wie sie gewohnt sind, sich bei der Jobsuche den absonderlichsten Persönlichkeitsverbiegungen zu unterwerfen. Aber auch Frauen und Männer über 60 können sich gezwungen sehen, das Ende des Alleinseins mit Hilfe professioneller Mittel herbeizuführen. Die Partner sind weggeschieden oder gestorben, und die Familie bietet in der westlichen Welt für sie ohnehin keinen Schoß mehr. Sie möchten sich nicht "zur Ruhe setzen", ganz im Gegenteil sind sie voller Elan. Aber ihre Energie und Kompetenz werden nicht mehr gebraucht.
In BLÜTENTRÄUME versammelt Lutz Hübner Menschen aus eben dieser "post work"-Lebensphase. In einem VHS-Kurs wollen sie den Zeichen der Zeit endlich folgen und ihre Suche professionalisieren. Anfängliche Offenheit und verhaltene Euphorie schwinden jedoch immer mehr. Nicht nur erweist sich Kursleiter Jan als wenig kompetent. Auch wird immer klarer, daß die Alten mit dieser Ausprägung einer modernen Welt nicht klarkommen können - und wollen. Jäh endet die volkshochschulische Bemühung, aber dann scheint es, als würde eine ganz eigene Utopie der Ü60er geboren.

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