Staatsfeind Kohlhaas
(Közellenség (Kohlhaas))
Sprechtheater
Schauspiel
Übersetzer:in(nen): Kalász, Orsolya / Rinck, Monika
Werkangaben: eine Provokation mit Musik nach der Novelle von Heinrich von Kleist
Originalsprache: Ungarisch
Besetzung:
2D,
8H
(10 Darst.)
Zusatzinformation: übersetzt ins Englische von Philip Barker, ins Französische von Françoise Bougeard (2007 als beste Übersetzung in Frankreich ausgewählt), sowie ins Polnische, Rumänische, Tschechische, Italienische und Slowakische
Auszeichnung: 1999, “The best new play of the year” - Hungarian Theatre Critics’ Award
Bstnr/Signatur: 2485
In TTX seit: 25.02.2010
Was passiert jedoch wenn nicht mehr Kleist erzählt, wie sein Rosshändler Michael Kohlhaas radikal Selbstjustiz verübt, sondern die beiden geschundenen Pferde, die ihren Besitzer überhaupt erst in die Raserei getrieben haben? "Staatsfeind Kohlhaas" erzählt den großen Mythos um Recht und Gerechtigkeit einmal ganz anders, nämlich aus der Sicht einer Stute und eines Deckhengsts, die zurückgelassen auf der Tronkenburg so einige Quälereien über sich ergehen lassen müssen. Völlig unterernährt stellen sie sich wieder und wieder Wettrennen, werden geschlagen und verprügelt und erkennen schließlich, dass sie zwar Aufhänger aber eben doch nicht Mittelpunkt des Geschehens um sie herum sind. Eine Kohlhaas-Variante mit dem nötigen Zeitgeist, die zwar das Gleiche erzählt, aber auf eine ganz neue und innovative Art und Weise. Denn die beiden Zugpferde der Handlung können nicht nur sprechen, sie können auch tanzen, steppen und Beziehungskämpfe ausfechten. Das ganz normale Leben also, während die Welt draußen völlig aus den Fugen gerät. Der zynische Blick von Außen, den die beiden Klepper auf das Geschehen nehmen, gibt den existentiellen Fragen der Kleistschen Novelle nach Recht und Gereichtigkeit den nötigen Witz und Esprit. Ein überaus sinnliches Stück, das die Kohlhaas-Handlung mit Leichtigkeit und Humor anreichert ohne ihr dabei ihre Tiefe und Ernsthaftigkeit zu nehmen.
„Durch die verschobene Perspektive seiner Bearbeitung bereichert Tasnádi das dramatische Geschehen um eine skurrile und oft überraschende Komik.“ (Staatsschauspiel Hannover)
„Dass der ungarische Autor István Tasnádi bei seiner Kleistadaption das Glück auf dem Rücken der Pferde sucht, hat einen großen Vorteil. [...] Kohlhaas rückt als Figur aus dem Zentrum des Geschehens und reiht sich ein in ein überaus buntes Ensemble der Verrohten und Verdorbenen, die er mit seiner Prinzipientreue zu immer schändlicheren Ausweichmanövern anstachelt.“ (www.nachtkritik.de, 16.09.11)
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