Himmel sehen
Sprechtheater
Schauspiel
Besetzung:
3D
(3 Darst.)
Zusatzinformation: übersetzt ins Spanische von Soledad Lagos (Ver Cielo) (www.goethe.de/theaterbibliothek)
Bstnr/Signatur: 2262
Aufführungsgeschichte:
UA am 27.04.2006
In TTX seit: 20.01.2005
Ann-Christin Fockes Stück "Himmel sehen" hat diesen historischen Hintergrund, doch die Autorin benutzt ihn lediglich als Folie, um eine allgemeingültige Geschichte von Macht und Ohnmacht zu erzählen. Im Zentrum stehen dabei die "Frau Baronin" und ihr Dienstmädchen Anna. Anna hat sich gegen ihre Freundin Charlotte durchgesetzt und die begehrte Stelle bei der Herrschaft bekommen, während Charlotte zu den gefürchteten "Saubauern" muss. Doch auch Annas Traum vom Dienstmädchenleben hält der Realität nicht stand: Sie wird von der gnädigen Dame gedemütigt und psychisch gequält. Nachdem Anna anfangs noch hofft, sich die Gunst ihrer Herrin erarbeiten zu können, entwickelt sich das Verhältnis bald zu einem erbitterten Kampf, in dem die Macht der Herrschaft immer mehr ins Wanken gerät. Bis Anna die Schwäche hinter der harten Fassade der Baronin erkennt und den Spieß endgültig umdreht.
Ann-Christin Focke zeigt, wie eine kaputte Gesellschaft kaputte Menschen hervorbringt, wie aus dem Gequälten ein Quälender, aus dem Geschlagenen ein Schläger wird. Vor dem historischen Hintergrund stellt die Autorin ganz aktuelle Fragen nach den Folgen körperlicher und seelischer Gewalt: Was wird aus einem Menschen, der seine Kindheit in einem Klima der gegenseitigen Verachtung verbringt?
"'Himmel sehen' ist ein von Geschichte befreites Historienstück, eine Parabel über Macht vor der Folie tatsächlicher Ereignisse." (Süddeutsche Zeitung, 29.04.06)
"Über die bloße Geschichte zweier ausgebeuteter Tiroler Mädchen hinaus, die natürlich zu Herzen geht, beinhaltet das kleine Stück noch anderes: nämlich wie der ausgeübte Druck von oben jeweils weitergegeben wird nach unten. Also wie die von der Baronin gedemütigte Anna sich den kalten Gestus ihrer Herrschaft zulegt, wenn sie der kleineren Charlotte gegenübertritt. Dass man bei 'Himmel sehen' durchaus auch an 'Die Zofen' von Jean Genet denkt, ist für die Jung-Dramatikerin nicht ehrenrührig." (Münchner Merkur, 29.04.06)
Wenn Sie sich als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.
Vertrieb:
Herzog-Heinrich-Str. 18
80336 München
Telefon: 0049.89.544 56 909 / 694 / 595
Telefax: 0049.89. 53 81 99 52
bestellen@dreimaskenverlag.de
dreimaskenverlag.de
Mitglied im VDB
Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags