LIEBE MACHT TOD oder das Spiel von Romeo und Julia
Sprechtheater
Schauspiel
Werkangaben: nach William Shakespeare
Besetzung:
5D,
16H
Aufführungsgeschichte:
UA: Schillertheater Berlin 8.11.1990 Regie: Katharina Thalbach und Thomas Brasch
In TTX seit: 27.03.2001
Nach langer Auszeit wird wieder gefeiert im Hause Capulet, allerdings mit Maske wegen Ansteckungsgefahr: »Um der Gefahr des Atems zu entgehn / Muß ich auf Maskenzwang sehr streng bestehn / Doch andres als Berührung oder Kuß / wird uns verschaffen hoffentlich Genuß«, schreibt der alte Capulet auf seine Einladung. Graf Paris, »die schönste Blume von Verona«, wie Lady Capulet raunt, möchte die Tochter Julia heiraten, der Vater ist zurückhaltend. Denn Julia ist keine 14 und zustimmen müsste sie dem Vorhaben des Grafen schon. Deshalb soll Paris zum abendlichen Fest kommen. Da der Diener, der die Gäste einladen soll, nicht lesen kann, lässt er sich von zwei Fremden auf der Straße helfen – Romeo und sein Cousin Benvolio. Auf der Gästeliste entdecken die beiden Rosaline und laden sich für den Abend selbst ein. Als Romeo Julia erblickt, nimmt die berühmteste Liebesgeschichte der Welt ihren Lauf.
Thomas Braschs Übersetzung nach William Shakespeare von »Romeo und Julia« ist voller Wortwitz und Wortspiel, Kalauer und Klang, mit Zwischenüberschriften zieht Brasch Brecht’sche Perspektiven ein. Und er erfindet ein Clowns- und Kommentatoren-Paar in Mönchskutte, Bruder Laurence und Bruder John. 1990, zur Zeit der Uraufführung von Braschs Neuübersetzung war Aids die neue Pest, heute ist es das Corona-Virus. Braschs Sprache, kraft- und poesievoll, pointiert, die Haltung der Figuren schärfend, scheint über die Zeit erhaben. »Die Pest ist wie die Kunst. Sie will zerstörn
Und will doch auch, daß wir die Warnung hörn.«
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