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Bernhard, Thomas

Die Macht der Gewohnheit

Sprechtheater
Komödie

Dekorationshinweis: 1 Dekoration
Besetzung: 1D, 4H

Publikation: WA Band 16, Suhrkamp Verlag 2004; suhrkamp taschenbuch 1524, Stücke 1, 1999

Aufführungsgeschichte:
UA: UA: Salzburger Festspiele 27.7.1874 Regie: Dieter Dorn
DEA: DEA: Schauspiel Frankfurt 17.5.1986 Regie: Marco Bernadi

In TTX seit: 27.03.2001

Seit 22 Jahren übt Zirkusdirektor Caribaldi Schuberts Forellenquintett, allerdings mit vier, seiner Meinung nach völlig unfähigen Mitstreitern. Seine Enkelin, der Jongleur, der Dompteur und der Spaßmacher haben ganz offensichtlich keine Ahnung von Musik. Caribaldi regt sich täglich über so viel Unwissenheit auf, läßt sich aber nicht von seiner Vision der perfekten Aufführung abbringen. Angelehnt an den Ablauf des hier zentralen Schubertschen Forellenquintetts gleichen die verschiedenen Akte den Sätzen. Bernhard spielt mit einem Leitthema, mit Wiederholungen und Variationen.
Tag für Tag trommelt Zirkusdirektor Caribaldi seine Truppe zusammen, die ihm nur widerwillig Folge leistet. Seit Jahren leben sie alle fünf nur noch für dieses eine Musikstück. Für ihre eigentlichen Künste bleibt den Zirkusartisten daneben keine Zeit. Denn Caribaldi ist unbarmherzig. Jeder Bogenstrich muß sitzen, jeder Ton genau getroffen, jede Note mit der nötigen Emotion gespielt werden – und doch will der entscheidende Durchbruch nicht gelingen.
Caribaldi ist besessen von der Kunst und besessen von deren Perfektion. Die Musik, die ihm sein Arzt ursprünglich als Therapie empfohlen hat, richtet ihn nun seelisch langsam zugrunde. Doch auch wenn »wir das Leben nicht wollen – es muß gelebt werden«.

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