Nach Jahren im Ausland ist Alexander Gidon in sein nahezu verfallenes Vaterhaus zurückgekehrt, um dort zu sterben. Er wird gepflegt von seiner geschiedenen Frau Ilana und seinem 16jährigen Sohn Boas. Dies ist wohl die erstaunlichste Wendung, nicht nur in Alexanders Leben. Was war geschehen? Sieben Jahre verweigerte der international renommierte Professor jeden Kontakt zu Ilana und Boas. Nach der Scheidung wurde Boas seiner Mutter zugesprochen, da die Vaterschaft nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Geblieben war Alexander in all den Jahren ein einziger, ein letzter Freund und Vertrauter: der Anwalt und Vermögensberater Manfred Sackheim. Ilana versuchte, in ihrer neuen Ehe mit Michel Sommo ein neues Leben aufzubauen; doch Boas, der den Verlust seines Vaters niemals verkraftet hat, zieht sich mehr und mehr zurück. Er gerät auf die schiefe Bahn. Ilana wendet sich daher an ihren ehemaligen Mann mit der verzweifelten Bitte: »Rette deinen Sohn, Alex ... auch wenn du darauf bestehst, nicht sein Vater zu sein.« Dies ist der Beginn einer schonungslosen Abrechnung, bei der es keinen Gewinner gibt. Boas zeigt wenig Interesse an dem ergebnislosen »Gelaber« seiner Eltern; allein, was nützt es, das Leben zu analysieren, »wie die Black Box nach einem Flugzeugabsturz«. Statt sich in der Vergangenheit zu verlieren, ergreift er die Chance, die sich ihm nicht nur durch den materiellen Segen seines Vaters plötzlich bietet. Beinahe mühelos gelingt ihm schließlich das Unmögliche: Ohne viele Worte schweißt er seine Familie für die verbleibende Zeit zusammen.
Black Box ist die gelungene Bühnenbearbeitung des gleichnamigen Briefromans des israelischen Autors Amos Oz. Das Stück erzählt in einer klaren Sprache, die jede Sentimentalität vermeidet, von Menschen, die sich im Netz ihrer gemeinsamen Geschichte verfangen haben. Einzig Boas, der mißratene Sohn, bewegt sich ganz in der Gegenwart. Durch ihn erfüllt sich, was sein geistig umnachteter Großvater Ilana zu Beginn des Stücks in einem kurzen Moment größter Klarheit auf den Weg gegeben hat: »Eines müssen Sie für mich tun: leben und hoffen. Das ist alles.«
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