Die Wände und Mauern des Mietshauses haben Augen und Ohren. Jeder weiß, was hinter den Türen geschieht. Die Bewohner scheinen ein einziger Körper, der dem Einzelnen gegenübersteht, der ihn belauscht, verspottet, manipuliert, bedroht. Jeder versucht auf seine Weise, sich vor ihm zu schützen, sein Leben unverletzt zu erhalten: Wolf, der seine Arbeit verlor, durch freiwillige trotzige Isolation, Janna, seine Frau, durch eine neue Liebe mit Berthold, dem Studenten aus dem fünften Stock; der wiederum träumt von einem engagierten, doch zugleich befreiten Leben, die junge Esther von einem Glück im Rausch. Allein Änne, die hellsichtig all diesen Schicksalen nachforscht, spürt die Bedrohung, verliert am Ende, wenn schon nicht den Verstand, so doch die Beherrschung. Es scheint, als wären die Träume zu groß, man wird sich arrangieren müssen. Doch ebendas hilft keinem zur Rettung; die Katastrophe ist unausweichlich.
»Ich stelle mir Männer und Frauen von heute vor, wie ich sie täglich neben mir auf der Straße,
in der U Bahn, im Kaufhaus sehe. Ich rufe mir ihre Räume zurück ... und ihre Stimmen ... und
mir wird klar, was längst hätte begriffen werden müssen: daß nämlich das die Gemüter am
stärksten, nachhaltigsten beschäftigende Problem nicht mehr dasjenige ist, das eine Person
mit Vater und Mutter, dem älteren Bruder, der jüngeren Schwester hat, sondern viel eher das,
das ihr aus der Organisation unserer Gesellschaft erwächst, der Konflikt, den das Individuum mit den vielen hat, der auch mir selbst nur allzu bekannt vorkommt.«
(Gerlind Reinshagen zu ihren chorischen Stücken.)
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