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Bond, Edward

Jacketts oder Die geheime Hand
(Jackets or The Secret Hand)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Landes, Brigitte

Dekorationshinweis: mehrere Dekorationen, 1 Dekoration
Besetzung: 3D, 9H

Publikation: edition suhrkamp 1970, 1990

Aufführungsgeschichte:
UA: UA: Department of Theatre Studies, Lancaster University 24.1.1989
DEA: DEA: Stadttheater Konstanz 22.10.1997 Regie: Antje Lenkeit

In TTX seit: 27.03.2001

Das Japan des 18. Jahrhunderts und das heutige Europa in einem »Post-Modern Play« – was hat das eine mit dem anderen zu tun? Auf der einen Seite kaiserliche Macht im Kimono und auf der anderen Seite Obrigkeit in Militärbekleidung, der Putsch des Diktators Henba in Japan und die Aufstände einer Stadtjugend in Europa, der Märtyrertod Kotaros und das Opfer Brians: Hat sich wirklich nichts verändert?
Gleich nach seiner Ankunft läßt sich der Diktator Henba auf der Suche nach dem in diesem Dorf versteckten Prinzen die Jugendlichen einzeln vorführen. Fälschlicherweise als Prinz identifiziert, begibt sich der Junge Kotaro aus vaterländischer Pflicht klaglos in die Hände seiner Henker. Seine Opferbereitschaft beweist Kotaro in einem zurückgelassenen Brief, so daß er im Dorf als Märtyrer gefeiert wird.
Kriegerische Machtkämpfe beherrschen auch ein von Aufständen gezeichnetes England. Das zu allem bereite Militär wartet ungeduldig auf den großen Schlag gegen den Mob, gibt die Parole vom »Gefallenen Krieger« aus. Eben diese Rolle soll der Soldat Brian übernehmen. Sein Tod wird nicht umsonst sein: Medienrummel, ein grandios inszeniertes Begräbnis mit trauernder Mutter, deren Kriegsrente nun gesichert ist. All dies ist die Alternative eines bewußten Opferganges zu einem mittelmäßigen, aussichtslosen Leben. Märtyrertum aber ist Brian fremd. Er erkennt nur Verrat, wo man ihn in die Schußlinie des gegnerischen Lagers – in die seines Freundes Phil – schickt. Nicht als Märtyrer, sondern ausweglos in seinem Dilemma festgefahren, stirbt Brian einen ganz persönlichen Opfertod: Selbstmord statt Heldentod.
Edward Bonds »Jacketts« – das etwas andere Stück vom Einverständnis, vom Jasagen und Neinsagen.

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