Am Freideutschen Jugendtag im Oktober 1913, open air am Hohen Meissner, einem Berg bei Kassel, trifft sie die Liebe auf den ersten Blick: Thea, das großbürgerliche Mädchen und Karl, den heißspornig - oppositionellen jungen Kunstmaler mit Bohemien-Attitüde. Dort, wo Wandervogel- und Studentenbewegung im Vorkriegsherbst ein „frühes, noch sehr domestiziertes Woodstock“ feiern, erleben sich die jugendlichen Helden beflügelt von freiheitlichen Ideen. Gerne übertrumpfen sie sich gegenseitig mit Zitaten prominenter Gewährsmänner und -frauen aus der Kunstszene und Gesellschaftstheorie – zwischen Marx und Nietzsche, Luxemburg und Lasker-Schüler, Freud und diversen Manifesten. Mit von der Partie sind auch Klaus, Theas pubertär-vorlauter Bruder und Wilhelm, Chauffeur der Familie, der der Idee des Sozialismus anhängt und Protestaktionen der Arbeiter unterstützt. Bukowski verfolgt die spannungsgeladene Geschichte dieser Vierer-Gruppe bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914: Der Vater der Geschwister entpuppt sich dabei als Patriarch mit Dreck am Stecken, der als Kolonialwarenhändler hemmungslos gescheffelt hat. Thea bringt diese Erkenntnis komplett aus der Fassung und eine Einweisung ins Irrenhaus ein, dort lässt der Vater bereits ihre aufmüpfige Mutter verwahren… Allen gemeinsam aber ist eine unglaubliche Kriegsbegeisterung, die noch die schärfsten Kontrahenten patriotisch vereint an die Front ziehen - und im Stück einen frühen Tod im Kugelhagel sterben lässt.
„Wie kündigen sie sich an, die großen Ereignisse? Die Aufbrüche, die Untergänge, die Umwälzungen alles Bestehenden oder deren Erstickung in der Katastrophe? Wie spürt man die Zeitenwende als Individuum, das in dieser Zeit lebt? Der Hohe Meissner, ein Tafelberg in Hessen, war für die Naturfreundebewegung um 1910 eine Art Wallfahrtsort. Der überhitzte, aufgeladene Idealismus auf diesen Treffen fängt etwas ein von der ungeheuren Spannung in der Gesellschaft kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Bukowski greift das aktuelle Theorem vom „Unbehagen in der Gesellschaft“ auf und zieht eine Parallele zwischen der Historie seiner vier jugendlichen Protagonisten und ähnlich aufgeladenen Aggregatzuständen der Protestbewegungen der Gegenwart.“
Ruhrfestspiele Recklinghausen
Werk auf Homepage des Verlags
Wenn Sie sich
als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.
Vertrieb:
Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH
Schweinfurthstr. 60
14195 Berlin
Telefon: 030 - 897 18 40
Telefax: 030 - 823 39 11
info@kiepenheuer-medien.de
www.kiepenheuer-medien.de
Mitglied im
VDB
Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags
1. Die Lieferung der durch die anfragende Person angeforderten Materialien erfolgt grundsätzlich zur Ansicht als Leihmaterial ("Ansichtsmaterial") und zu den durch den Verlag / Auslieferer festgelegten Bedingungen (Leihdauer, Umfang des Materials, Gebühren, Empfängerkreis, ggf. Versandkosten etc.), die ggf. gesondert beim Verlag / Auslieferer zu erfragen sind.
2. Der Verlag / Auslieferer behält sich grundsätzlich vor, von einer Lieferung von Ansichtsmaterialien entweder teilweise oder vollständig ohne Nennung von Gründen abzusehen. Es besteht daher kein Anspruch auf Lieferung von Ansichtsmaterialien nach Anfrage.
3. Die Angabe seitens der anfragenden Person über die gewünschte Bezugsform (PDF, Print) ist gegenüber dem Verlag / Auslieferer nicht verpflichtend. Der Verlag / Auslieferer behält sich in jedem Fall vor, Materialien in anderer als der gewünschten Bezugsform zu liefern.
4. In keinem Fall begründet der Erhalt von angefragten Materialien das Recht zur öffentlichen Aufführung derselben. Sofern Interesse an einer Aufführung eines der gelieferten Ansichtsmaterialien besteht, sind die Aufführungsrechte stets beim Verlag einzuholen (Aufführungsvertrag). Der Erhalt des angefragten Materials ist keine Zusage seitens des Verlages / Auslieferers, dass die Aufführungsrechte zur Verfügung stehen.
5. Die Anfragende / der Anfragende nimmt die Nutzungsbedingungen und Informationen zur Datenbank zu Bühnenwerken des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. ausdrücklich zur Kenntnis.
Mitarbeiter:innen professioneller Bühnen können über den Downloadbereich unserer Internetseite viele unserer Theatertexte als PDF-Dokumente herunterladen.