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Bukowski, Oliver / Bukowski, Oliver

It works!

Sprechtheater
Freilicht

Besetzung: 5D, 6H (11 Darst.)
Besetzungshinweis: kl. R.

Bstnr/Signatur: 1568

Aufführungsgeschichte:
UA: 15.06.2001 Niedergörsdorf, Theater 89

In TTX seit: 21.05.2002

Oliver Bukowski, Meister der überzeichneten Farce, hatte die Thematik ursprünglich als Rohdrehbuch für eine Kinofilmproduktion geplant. Unter den Händen von Regisseur Hans-Joachim Franks vom Berliner "theater 89" geriet das Manuskript von "It Works!" (Geht nicht. Geht nicht) zur Theaterfassung, die nun in Koproduktion mit "Das Haus", dem Zentrum für Kunst und Freizeitkultur Berlin-Brandenburg, zur Uraufführung gelangte.
"Geld lügt nicht - ich bin Geld!", prahlt der schwerreiche Macho-Unternehmer Schuster in Cowboykluft, gespielt vom charismatischen Eckhard Becker. Ein letztes Geschäft im Osten will er noch tätigen, dann abdanken. Dort wird der Retter der Region gefeierter und zuletzt maßlos betrunkener Zeuge einer postsozialistischen Mai-Parade: "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt", schmettern der Stadtchor Jüterbog und der Frauenchor "Regenbogen" in den friedlichen Abendhimmel. Der Arbeiter- und Bauernstaat zeigt seine Schokoladenseite, nicht zuletzt in Gestalt der Kommunistin Mechthild (Angelika Perdelwitz). Die lebt von der Stütze und träumt ansonsten von der Menschengemeinschaft. Natürlich in rotem Kleid, natürlich mit roten Haar. Die beiden verlieben sich, und Schuster will seiner neuen Liebe den Himmel auf Erden bereiten, eine utopische Allianz von Kapital und Arbeit aus dem Geist der Liebe - den Schusterismus. Klein Mnemnow soll frisch erblühen: durch Liebe und gemeinsam-fröhliches Tun. Bukowski spielt das überlegen mit ironischem Abstand zu Ideologien.
Am Ende alles Farce. Raver, Alkis, Medien sind unterwegs nach Klein Mnemnow. Das Provinznest ist "in", ist zum sinnentleerten Medienphänomen degradiert. Und Schuster scheitert, muss scheitern. Kommunismus lässt sich nicht mit Hilfe des Kapitals errichten. Alles Utopie. „Geht nicht“ gibt’s also doch. Schließlich eine Tickermeldung: Ein nicht näher bekanntes Unternehmerpaar erwarb eine Trägerrakete samt funktionsfähiger Startrampe. Vielleicht geht’s ja da droben, irgendwie. Vielleicht ist es da ja, das Paradies, über dem Schlussfeuerwerk, bei den Sternen. Irgendwo.
Die Welt, 2001

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