Drei Freunde, eine Leidenschaft: Kino. Man zelebriert gemeinsame Kinobesuche und fachsimpelt auf der Höhe des aktuellen Feuilletons. Ansonsten arbeiten die drei zusammen in einem Planungsbüro, sind (noch) im besten Alter und wohlsituiert. Statiker Jannis und Architektin Aniela bilden seit Jahren ein Paar, allerdings ohne sich auf eine gemeinsame Wohnung einzulassen. In der Studienzeit war Aniela auch einmal mit Hugo liiert - inzwischen ist er der Chef und treibt es mit der Praktikantin. Alles könnte nett sein wie immer, wenn sich Jannis diesmal nicht auf einen Brutalostreifen versteift hätte: Zwei Männer verspeisen darin eine Frau. "Ein Horrorporno" zitiert Hugo entrüstet die Presse, und Aniela findet ihre Sehnsucht nach Liebe und Abenteuer übergangen. Jannis aber will provozieren. Wittert der von Filmstories besessene Freak doch auch zwischen den beiden eine verborgene Geschichte. Dabei hat Hugo ganz andere Sorgen: nervös zieht er jene statisch fehlerhaften Baupläne aus dem Ärmel, die Jannis wider besseren Wissens endlich unterschreiben soll. Als Aniela dann auch noch mit ihrer "frohen Botschaft" herausplatzt, avanciert das geliebte Kinoritual zum handfesten Beziehungsclinch.
So intelligent wie bissig, abgründig wie feige-verlogen, dabei voller Situationskomik und Spielwitz liefert "Kino" dem Theater eine Farce, die ganz besonders jene schätzen werden, die auch an der "Kunst" eines monochromen Bildes ein sarkastisches Vergnügen finden...
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