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Flatow, Curth

Durchreise
Die Geschichte einer Firma

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzung: 3D, 11H

Bstnr/Signatur: 1012

In TTX seit: 23.11.2020

Berlin, Anfang der 30er Jahre: Die deutsche Hauptstadt gilt weltweit als Mekka für Damenmode. Auch das Geschäft des Juden Max Salomon läuft gut: Herr Naumann entwirft hinreißende Kleider, Frau Stranitzki schneidert sie dem Mannequin Daisy auf den Leib, und Herr Fiedler ist ein fähiger Verkäufer. 1933 kommt es jedoch zum Bruch: Hitler ergreift die Macht, und Salomon muss sich als Inhaber zurückziehen. Der talentierte Lehrling Fraenkel, selbst Halbjude, übernimmt mit Feuereifer das Geschäft, ein hoffnungsvoller Neuanfang, doch
die Ernüchterung folgt schon bald.

Denn nur zwei Jahre später werden die Rassegesetze erlassen, und auch Fraenkel gerät ins Visier der Nazis. Betriebsintern wird die Luft dünner, der windige Fiedler, zuvor stolz auf sein angeeignetes Jiddisch, hängt sein Fähnchen in den Wind und hofft, nach der Arisierung des Unternehmens zum Chef aufzusteigen. Fraenkel, der das primär auf seinen Vorteil bedachte Model Margot geheiratet hat, droht jedoch auch an anderer Front ein Zeichen der Zeit zu verschlafen: Erst in allerletzter Sekunde, die gefälschten Ausreisepapiere bereits in der Tasche, gesteht er der gradlinigen Monika, die als Partnerin ins Geschäft eingestiegen ist, seine Liebe.

Der Krieg kommt und verändert auch im Geschäft für Damenmode alles: Fraenkel schließt sich den Alliierten an und zieht in den Kampf, Monika, die ein Kind von Fraenkel hat, von dem er jedoch nichts weiß, bleibt mit Naumann zurück und hält mit letzter Kraft den Betrieb aufrecht. Im Keller haust der alte Inhaber Salomon, der den Absprung ins Ausland verpasst hat und von Monika heimlich mit Essen versorgt wird. Bis eines Tages Fiedler, mittlerweile ein strammer Nazi, den Braten riecht und mitten im Bombenhagel auf die
Hauptstadt den Behörden Meldung machen will…

„Durchreise“, ein Fachbegriff für die Präsentation einer Modekollektion, zugleich Symbol für die Lebensgeschichte der hier verwobenen menschlichen Schicksale, ist das vielleicht persönlichste Stück von Curth Flatow, der selbst in einer Berliner Konfektion gelernt hat. Es beginnt in einem jüdischen Altersheim, wo der greise Salomon in ständiger Zwiesprache mit seiner verstorbenen Frau die Stationen seines Lebens zwischen 1931 und 1961 rekapituliert – und
entfaltet jene Phase zwischen Machtergreifung und Mauerbau, die zu den dunkelsten und turbulentesten Kapiteln der Geschichte unseres Landes gehört.

Die Geschichte eines jüdischen Unternehmens in Nazi-Deutschland, Kriegswirren und Zeiten des Wiederaufbaus mit so viel Einfühlung, Witz und Differenziertheit zu erzählen, dass es auf eine Boulevard-Bühne gebracht werden kann – das gelingt nur einem: Curth Flatow.
„Durchreise“ wurde 1982 am Theater am Kurfürstendamm uraufgeführt, in der Hauptrolle Georg Thomalla, und erreichte nach der Premiere allein in Berlin 165 Vorstellungen. 1992 wurde „Durchreise“ eine sechsteilige Fernsehserie für das ZDF, in der Hauptrolle Udo Samel.

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