De Gott vun’t Gemetzel
(Der Gott des Gemetzels / Le dieu du carnage)
Sprechtheater
Komödie, Schauspiel, Tragikomödie
Übersetzer:in(nen): Heibert, Dr. Frank / Schmidt-Henkel, Hinrich
Bearbeiter:in(nen): Becker, Christian
Werkangaben: Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel / Niederdeutsch von Christian Becker
Originalsprache: Französisch
Mundart: Niederdeutsch
Besetzung:
2D,
2H
Bstnr/Signatur: 12160
Dauer:
abendfüllend
Aufführungsgeschichte:
UA: 2.12.2006, Schauspielhaus, Zürich
Frei zur NDE
In TTX seit: 28.04.2025
So beraten Erik und Anke mit Berendine und Hinnerk bei Kaffee und Gebäck, wie man pädagogisch richtig auf Florian (den Täter) und Jannik (das Opfer) einwirkt, so konsensbemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unseren westlichen Gesellschaften gehört.
Doch unversehens brechen sich archaischere Impulse Bahn. Wer war denn nun der Schuldige von den beiden Bengeln? Deutet Florians rabiates Verhalten nicht auf Eheprobleme zwischen Erik und Anke hin? Was ist schlimmer: dass die hypernervöse Anke quer über Berendines Kunstbände kotzt, oder dass Berendine das Wohlergehen ihrer Bücher deutlich mehr am Herzen liegt als das ihres Gastes? Dass Hinnerk den Hamster seiner Tochter ausgesetzt hat, oder dass Erik einen Pharmakonzern mit einem gesundheitsgefährdenden Medikament juristisch vertritt, und zwar ständig, am Handy.
Von Sticheleien zu Wortgefechten, von Verbalhändeln zu Handgreiflichkeiten, der Nachmittag degeneriert zur Saalschlacht: pointierte Dialoge, ein Leckerbissen für vier Schauspieler - und fürs Publikum.
Mit diabolischem und vitriolgetränktem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück die moderne bürgerliche Gesellschaft auf, die hin- und hergerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und allzumenschlichem, egoistischem Konkurrenzkampf. So verbindlich und watteweich wir uns auch geben mögen, am Ende behält einer die Oberhand: De Gott vun’t Gemetzel.
Die Uraufführung fand 2006 in der Schweiz statt, am Schauspielhaus Zürich in der Inszenierung von Jürgen Gosch mit Corinna Kirchhoff, Dörte Lyssewski, Michael Maertens und Thilo Nest.
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