Wien, Ende des 19. Jahrhunderts: Ein jüdischer Industrieller wird von einem deutschnationalen Reichsratsabgeordneten beschuldigt, dem Heer unbrauchbar gemachte Gewehr-Schlösser zu liefern. Ziel dieser hochverräterischen Sabotage sei es, die k. u. k. Armee zu schwächen – damit von Österreich-Ungarn aus die „jüdische Weltherrschaft“ errichtet werden könne.
Der Industrielle klagt. Vor Gericht erweist sich bald, dass die Vorwürfe keinerlei Substanz haben. Doch der Reichsratsabgeordnete funktioniert die Gerichtsverhandlung in eine Wahlkampfveranstaltung um. Unter dem Jubel seiner Anhänger beschwört er ein geheimbündlerisches Komplott der Juden herauf.
Hans Otto Ressler nimmt einen realen Prozess im Berlin des Jahres 1892 als Grundlage für seinen packenden Roman. Vieles, was in diesem Gerichtsverfahren behauptet wird, hört sich erschreckend vertraut an. Selbst Zitate zeitgenössischer Politikerinnen und Politiker fügen sich nahtlos in die politischen Verhältnisse um 1900 ein. Somit ist dieser Stoff nicht nur aus historischer Sicht bemerkenswert, sondern bietet auch die Möglichkeit, aktuelle politische Entwicklungen zu beleuchten.
Die Verleumdung ist 2019 in Romanform erschienen (Edition Splitter) und frei zur Bearbeitung für Bühne, Hörfunk und Film.
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