Theatertexte

Sofie organisiert für einen kleinen Kreis ihrer wichtigsten Freunde eine Seance beim Medium Gertraut. Durch dieses Treffen sollen eventuelle Blockaden aus dem Jenseits, die zum Beispiel Renates heißersehntem Kinderwunsch im Weg stehen, aufgespürt, bereinigt und somit gelöst werden.

Die Gäste sind nicht unbedingt erfreut über dieses Treffen, versuchen sich mit Sarkasmus oder aufgesetzter Gleichgültigkeit der sich seltsam auftuenden Spannung zu entziehen. Hinzu kommt ein unbekannter Gast, der dieser Runde als externer Beobachter beiwohnen soll. Ein seltsamer Fremdkörper in dieser vertrauten Runde, der jedoch viel mehr mit dem Sinn dieses Abends zu tun hat, als Sofie erahnen kann.

Bereits ohne heraufbeschworener Wesenheit kommt es unter den Anwesenden (vielleicht aus Angst, dass durch diese Seance Verborgenes aus dem weltlichen Bereich zum Vorschein kommen könnte) zu immer heftigeren Auseinandersetzungen, die sich wie dunkle Wolken aufbauen und heftig entladen - alle scheinen durch Unausgesprochenes und Verdrängtes miteinander verkettet. Wie ein reinigendes Gewitter zieht nun dieser Abend über die kleineren aber auch existentiellen Probleme der Anwesenden und gibt so die Möglichkeit der Aufarbeitung, Lösung und Selbstreinigung. Und das tatsächlich ohne Botschaft von der anderen Seite. Oder? War da nicht dieser kleine Ruck, der den Tisch einen kurzen Augenblick in Bewegung gesetzt hatte?

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