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Reimann, Aribert (Komponist:in)
Maeterlinck, Maurice (Autor:in)

L'Invisible
Trilogie lyrique

Musiktheater
Oper

Werkangaben: Textfassung vom Komponisten
Sprache: Deutsch, Französisch
Originalsprache: französisch
Besetzungshinweis: L'Intruse [Der Eindringling]:
L’aïeul (il est aveugle) [der Großvater (er ist blind)] · Bass-Bariton - Le père [der Vater] · Bariton - L'oncle [der Onkel] · Tenor - Ursule [Ursula] · hoher Sopran - Les deux sœurs d‘elle [ihre zwei Schwestern] · stumme Rolle - La sœur de charité [die barmherzige Schwester] · stumme Rolle - La Servante [die Dienerin] · Alt

Intérieur [Interieur]:
(dans le jardin) [(im Garten)] Le viellard [der Alte] · Bass-Bariton - L'étranger [der Fremde] · Tenor - Marthe/Marie (petites-filles du viellard) [(Enkelinnen des Alten)] · Mezzosopran/hoher Sopran - (dans la maison) [(im Haus)] Le père/la mère/les deux filles/l'enfant [der Vater/die Mutter/die beiden Töchter/das Kind] · stumme Rollen

La Mort de Tintagiles [Der Tod des Tintagiles]:
Tintagiles · Sprechrolle - Ygraine/Bellangère (sœurs de Tintagiles) [(Schwestern des Tintagiles)] · hoher Sopran/Mezzosopran - Aglovale · Bass-Bariton - Trois servantes de la reine [drei Dienerinnen der Königin] · 3 Countertenöre

Interludes I-III (3 Countertenöre)

Folgende Rollen werden mit denselben Sängern/Darstellern besetzt:
Der Großvater/Der Alte/Aglovale - Der Onkel/Der Fremde - Ursula/Marie/Ygraine - Marthe/Bellangère - die zwei Schwestern/die beiden Töchter - das Kind/Tintagiles - drei Countertenöre der Interludes/drei Dienerinnen der Königin
Instrumentierung: Picc. · 2 · Altfl. · Bassfl. · 1 · Engl. Hr. · Heckelphon · Es-Klar. · 1 · Bassklar. · Kb.-Klar. · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (6 Gongs [G-Gis-B-c-cis-d]) (1 Spieler) - 2 Hfn. - Str. (12 · 12 · 10 · 8 · 6)

Dauer: 90 min, abendfüllend

Aufführungsgeschichte:
Uraufführung: 8. Oktober 2017 Berlin, Deutsche Oper (D) · Dirigent: Donald Runnicles · Inszenierung: Vasily Barkhatov · Kostüme: Olga Shaishmelashvili · Bühnenbild: Zinovy Margolin

25. Mai 2019 Braunschweig, Staatstheater (D) · Dirigent: Srba Dinić · Inszenierung: Tatjana Gürbaca · Kostüme: Silke Wiltrett · Bühnenbild: Marc Weeger
Frei zur DSE

In TTX seit: 16.01.2019

Aribert Reimanns „Trilogie lyrique“ beruht auf drei Stücken von Maurice Maeterlinck. Alle drei sind von einer mysteriösen, unerklärlichen Atmosphäre von Angst und Bedrohung bestimmt und wurden vom Komponisten auf vielfältige Weise musikalisch miteinander verflochten. In L’Intruse ist eine Familie am Tisch um den blinden Großvater versammelt. Man wartet auf den Arzt, der die im Kindbett erkrankte Tochter behandeln soll, ihr neugeborener Sohn hat noch keinen einzigen Schrei getan. An der Unruhe um ihn herum spürt der Alte, dass etwas nicht stimmt. „Wer sitzt da in unserer Mitte?“, fragt er. Er ist der einzige, der die Anwesenheit des Todes sehen kann.

„In L’Intruse setze ich nur Streicher ein, erst ganz am Ende gibt es einen sehr scharfen Akkord in den Holzbläsern: der erste Schrei des Kindes, aber auch das Zeichen, dass die Tochter gestorben ist“, erklärt Reimann. „Dieser Akkord wird von nun an immer wieder aufscheinen, in verschiedenen Gestalten, er wird gespreizt, gestaucht. Nach diesem Schrei hört man – unsichtbar hinter der Bühne – drei Countertenöre, begleitet von zwei Harfen. Sie sind die Todesboten, unheimliche Zwischenwesen, nicht Mann, nicht Frau, die bis zum vierten Akt im dritten Stück unsichtbar bleiben, aber musikalisch dauernd präsent sind, genau wie der Tod, über den nie off en gesprochen und der nie auf der Bühne gezeigt wird.“

Der erwähnte Akkord-Schrei leitet über zu Intérieur, in dem Reimann die Instrumentation auf die Holzbläser beschränkt. Wieder eine Szenerie einer um den Abendtisch versammelten Familie, doch diesmal sehen wir zusammen mit dem Großvater und einem Fremden durch das Fenster auf das Geschehen, nichts ist davon zu hören. Draußen berichtet der Fremde, dass er die älteste Tochter ertrunken aus dem Fluss gezogen hat. Während die Tote schon aus dem Dorf herbei getragen wird, kann sich der Großvater nicht überwinden, die Idylle im Zimmer zu zerstören. „Als er sich anschickt, die tragische Nachricht zu übermitteln, hören wir von den beiden Mädchen im Zimmer genau die Musik, die zuvor die drei Countertenöre gesungen haben – auf unerklärliche Weise ahnen die Kinder den Tod längst. Nach der grausigen Mitteilung verlassen alle das Haus, begleitet von einer Musik, die sämtliche Holzbläser von ganz tief bis ganz hoch erklingen lässt und sie nach und nach auf den schon bekannten Akkord zusammenzieht. Nur der kleine Sohn bleibt zurück, der das Ganze verschläft .“

Dieser schlafende Junge wird, inzwischen zu einem etwa zehnjährigen Knaben herangewachsen, im dritten Stück zur Hauptfi gur. In La Mort de Tintagiles setzt Reimann erstmals das ganze Orchester ein. Der junge Tintagiles erfährt durch eine Erzählung seiner Schwester von dem unheimlichen Schloss und der greisen Königin, die alle potentiellen Thronfolger ermorden lässt. „Am Ende ihres Berichts hört er die Holzbläser mit genau jenen Sequenzen, die er am Ende von Intérieur schon als schlafendes Kind gehört hat. Dieser Klang bewegt ihn, in ,das kranke Schloss‘ zu gehen – ,wo der Tod auf ihn wartet‘.“ Die Geschwister ahnen, dass Tintagiles gerufen wurde, um ermordet zu werden, doch niemand spricht es off en aus. Es werden die unheimlichen Todesboten aus den Zwischenspielen sein, die nun sichtbar als Dienerinnen der Königin in ihrem Auftrag den schlafenden Jungen aus den Armen der Schwestern reißen.

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