Theatertexte

DORIS, die aus einer sehr religiösen Familie kommt, tritt mit 19 Jahren in den Orden „Die Königsfamilie“ ein.
Es ist ihr Lebenstraum, Gott zu dienen und nahe bei ihm zu sein.

Der Orden, der von Papst Johannes PauI II bereits als „Familie des geweihten Lebens“ anerkannt wurde, wird auch von dem damaligen Papst (Kardinal Ratzinger) favorisiert. Sieht sie zunächst ihren Eintritt als ein Zeichen Gottes an, wird bald schon der Traum zum Alptraum: Kontrolle, Zensur und Unterwerfung der einzelnen Ordensmitglieder sind an der Tagesordnung. Ihre Familie darf sie nicht mehr besuchen, Briefe werden zensiert, Bücher sind verboten. Von einer dem Leben zugewandten jungen Frau mutiert sie bald zu einer willenlosen Puppe, die zu den Umständen um sie herum nicht mehr nein sagen kann. Selbst als sie Pater JODOK mehrfach vergewaltigt, ist sie nicht fähig, sich zu widersetzen. Erst als sie auf den jungen Pater ALWIN trifft, ist sie imstande, sich aus der Spirale der psychischen Abhängigkeiten zu befreien, das Kloster zu verlassen und sich schließlich an die Öffentlichkeit zu wenden.

In ihrem Roman und Spiegelbestseller „Nicht mehr ich – die Geschichte einer jungen Ordensfrau“ (Buchrechte: edition a, Wien) beschreibt Doris Wagner die zerstörerischen Mechanismen und den Machtmissbrauch in einem Orden, dem der einzelne Mensch seine Individualität opfern muss, um Bestandteil einer Gemeinschaft bleiben zu können, die sich von ihren ursprünglichen Zielen entfernt hat.

Doris Wagner ist promovierte Philosophin und besitzt einen Master in Theologie. In ihrem Buch beschäftigt sie sich mit dem spirituellen Missbrauch in der katholischen Kirche.

Doris Wagner war im Oktober 2021 Gast in der renommierten Talkshow von Ophra Winfrey zum Thema Missbrauch in der Kirche. medienedition Karin Roth nimmt für Doris Wagner die internationalen Aufführungsrechte an ihrem Roman „Nicht mehr ich“ wahr.

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