Schitz
(שיץ)
Sprechtheater
mit Musik, Tragikomödie
Übersetzer:in(nen): Naumann, Matthias
Besetzung:
2D,
2H
Bstnr/Signatur: 2005
Dauer:
abendfüllend
Aufführungsgeschichte:
UA: 12.01.1975, Städtisches Theater Haifa, Israel, Regie: Hanoch Levin.
Frei zur DSE
In TTX seit: 26.09.2022
Ein alles strukturierender Materialismus prägt den Umgang der Familie Schitz miteinander und mit der Welt, in der sie leben; im Zentrum des Handelns steht immer, was eine oder einer für sich rausholen kann. Dies zeigt sich vor allem auch als Kampf zwischen den Generationen, der Eltern Schitz, Vater Fefechtz und Mutter Tzescha, gegen Tochter Schprachtzi und Tscharches Peltz, den Schprachtzi zu Beginn des Stücks auf einer Party kennenlernt und der sie, nachdem er ihrem Vater ausreichend viel dafür abgehandelt hat, heiratet. Mit der Zeit werden alle Mittel gegeneinander eingesetzt, denn Tscharches Peltz will mit dem Geld des alten Fefechtz sein Geschäft ausbauen.
Als alles Begehren verbindendes Element zieht sich durch das Stück das Fleisch, sei es als Geschäftsgegenstand in Form von Schlachtvieh, als Essen oder als menschliche Körper, die dargeboten werden, konsumiert werden und dem Verfall preisgegeben sind. Noch besser als im Frieden werden die Geschäfte im Krieg laufen, hofft Tscharches, denn der Krieg sei hier ja nur eine weitere Jahreszeit – „Winter, Frühling, Sommer, Krieg“. Die Figuren reflektieren dabei ihre Handlungen und Positionen immer wieder in Liedern, die Momente der Verfremdung in das Stück einbringen, während ihre bewusste Haltung zum Ausleben ihrer Begierden, ihre Kommentierung des eigenen Handelns sowie die direkte, gestische Sprache gegeneinander und ihre Brüche Komik erzeugen.
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