Theatertexte

Wann ist ein Mann ein Mann?, fragte Herbert Grönemeyer vor einigen Jahren. Wann ist eine Frau eine Frau?, überlegt sich Susann B. Winter in ihrem Stück „Eine für alle oder Die Sauna“. Dann, wenn sie dübeln, schrauben oder derb sein kann? Wenn sie mit ihren Freundinnen zusammen alles schafft, was Männer machen?

Ganz so einfach ist es nicht, denn Klaras Freundinnen sind gar nicht so erpicht darauf, all das können, bzw. tun zu müssen, was Männer machen. Noch dazu, wenn es darum geht, eine Heimsauna im Schlafzimmer aufzubauen, deren Aufbauanleitung nicht sehr klar ist. Noch dazu, wenn Frau ein Date mit dem Italienischlehrer hat oder im Halteverbot parkt. Enganliegendes Kostümchen, lackierte Fingernägel und allerlei weiterer femininer Chic können beim Handwerken ebenfalls sehr störend sein.

Die deutsche Autorin Susann B. Winter räumt jedoch auch mit Männerklischees auf, indem sie diese überzeichnet: ob biertrinkend, dumm in der Birne, zotig, dominant, handwerklich begabt, oder, oder…

Wann ist ein Mensch ein Mensch?, lautet somit die kluge Schlussfrage der Autorin. Sie beantwortet sie damit, dass man die ungezogene Horde, sprich Freundesclique, wie die Tiere in den Stall, sprich in die aufgebaute Sauna, sperrt und man selbst als Frau mit Format zum Abendessen mit dem Gentleman-Nachbarn geht.

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