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Wilk, Elise

Verschwinden
(Dispariții)

Sprechtheater
Schauspiel, Tragödie

Übersetzer:in(nen): Marinescu, Ciprian / Weigand, Frank

Originalsprache: Rumänisch
Besetzung: 3D, 3H

Bstnr/Signatur: 8015

Aufführungsgeschichte:
UA: 17.09.2019, Yorick Studio Târgu Mureş, R: Sebestyén Aba

In TTX seit: 26.05.2020

In drei Episoden aus der Geschichte der Siebenbürgen-Sachsen erzählt „Verschwinden“ von der Auflösung einer Gesellschaft. Drei Frauen aus drei Generationen einer Familie stehen jeweils im Mittelpunkt. Kathi kann sich 1945 vor der Deportation nach Sibirien retten, indem sie einen Rumänen heiratet. Martha erfüllt sich im Winter 1989/90 ihren Kindheitswunsch und flieht – nur Tage vor dem Ende der Ceausescu-Diktatur. Ihre Tochter Emma bleibt zurück. Ihr Leben wird zum Protest gegen den Traum vom reichen Deutschland, der den Ausgereisten in schäbige Teile zerplatzt. Daran ändert auch der Beitritt des Landes 2007 zur Europäischen Union nichts – so wenig, wie die gefälschten Postkarten und Telefonanrufe, mit denen die Restfamilie der alten Kathi eine heile Geschichte vorgaukelt.
Ohne jedes Pathos, wechselnd zwischen erzählerischen und szenischen Passagen, berichtet „Verschwinden“ so wehmütig wie vergnüglich vom Trauma einer Gesellschaft. Dabei folgt Elise Wilk in ihrem nach eigenem Bekunden sehr persönlichen Stück nicht der historischen Chronologie, sondern einer Dramaturgie des Bewusstwerdens, in deren Mittelpunkt die Erfahrung der drei Protagonistinnen steht.

man sagt die toten bleiben so lange auf der erde
wie noch jemand an sie denkt
an mich dachte noch jemand
also bin ich geblieben

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