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Neff, Jürgen

Nietzsche - Eine europäische Gelehrtentragödie

Sprechtheater
Tragödie

Besetzung: 6D, 6H

Frei zur UA

In TTX seit: 11.09.2006

Jürgen Neff
Nietzsche – eine europäische Gelehrtentragödie

Das Stück stellt Nietzsches Weltwahrnehmung sowie Teile seiner Philosophie dar und verknüpft sie mit seiner Lebensgeschichte. Die meisten Daten, Schauplätze und Figuren sind historisch richtig und viele Repliken aus Briefen, Biographien oder Nietzsches Werken übernommen.
Der erste Teil – Nietzsche contra Wagner – zeigt seine schicksalhafte Begegnung mit Richard Wagner, vom Beginn ihrer Freundschaft bis zu Ihrem schmerzhaften und entgültigen Ende. Wagner, von dessen Musik Nietzsche von Jugend an fasziniert war, ist ein pragmatischer Mensch in gereiftem Alter. Der junge Professor dagegen ist bereits ein konsequenter, teils fanatischer Denker. Früher oder später muss es zum Konflikt zwischen den beiden Genies kommen.
Den tragischen Knoten in Nietzsches Leben bildet sein Hang zur Philosophie, die sich immer mehr in sein Leben drängt und die größten Opfer von ihm verlangen wird. Sie wird symbolisiert durch Nietzsches Kunstfigur Zarathustra, die sich immer mehr in sein Bewusstsein drängt. Je radikaler es ihn zur Philosophie zieht, desto einsamer wird es um ihn. Nietzsche opfert sich als Mensch für seine Philosophie.
Musikalisch und philosophisch wendet sich Nietzsche von seinem Meister ab. Er bleibt Wagner aber ein Leben lang menschlich zugetan. Eine schwierige Trennung.
Der zweite Teil – Ecce homo – stellt Nietzsches zweite schicksalhafte Begegnung dar: die mit Lou Salomé. Auch diese endet mit einer Trennung und auch diese Trennung ist eine zwiespältige. Im Stück versucht der Protagonist, durch die Liebe „noch einmal Mensch zu sein“. Doch die Philosophie holt ihn wieder ein. Zarathustra tritt mehr und mehr in sein Leben, verändert ihn, dominiert ihn. Sein radikales Denken überformt den privaten Nietzsche, bis er am Ende einzig „der geworden ist, der er ist“: Der einsame Philosoph.
Nach den zwei ebenso wichtigen wie enttäuschenden Begegnungen ist Nietzsche bis zu seinem Zusammenbruch in Turin ein Einsamer geblieben.

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