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Molière

Der Tartuffe oder Der Profiteur
(Le Tartuffe ou L’Imposteur)

Sprechtheater
Komödie

Übersetzer:in(nen): von Schäfer, Dirk / Granier-Nerlich, Geneviève
Bearbeiter:in(nen): von Schäfer, Dirk / Granier-Nerlich, Geneviève

Werkangaben: Deutsche Fassung in Alexandrinern
Besetzung: 4D, 5H

Zusatzinformation: Die Arbeit des Übersetzungsteams am vorliegenden Text wurde vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

In TTX seit: 30.05.2023

Orgon und seine Mutter Pernelle, die mit in seinem Haus wohnt, bewundern den Betrüger Tartuffe, der sich als besonders frommer Mann ausgibt. Pernelle versucht, Orgons Familie von ihren Ansichten zu überzeugen. Seit Tartuffe in Orgons Haus lebt, befolgt dieser alle Ratschläge des Betrügers und beschließt sogar, seine Tochter Mariane mit Tartuffe zu verheiraten, obwohl sie mit Valère verlobt ist. Mariane ist unglücklich über die Entscheidung ihres Vaters, wehrt sich aber nicht direkt. Sie überlässt die Initiative der Dienerin Dorine, die mit Hilfe von Marianes Bruder Damis und ihrer Stiefmutter Elmire die Heiratspläne mit Tartuffe vereiteln will.

Tartuffe trifft zunächst auf Dorine und wird von ihr rüde zurechtgewiesen. Als Elmire erscheint, macht ihr Tartuffe Avancen. Er wird dabei von Damis beobachtet, der gegen Elmires Willen seinem Vater, der gerade nach Hause kommt, diese Szene berichtet. Orgon glaubt seinem Sohn nicht, da Tartuffe geschickt Reue heuchelt. Stattdessen enterbt Orgon Damis und beschließt, Tartuffe seinen gesamten Besitz zu überschreiben. Nach einem erfolglosen Versuch von Orgons Schwager Cléante, Tartuffe zur Rede zu stellen, will Elmire ihrem Mann beweisen, dass Damis recht hat und Tartuffe tatsächlich in sie verliebt ist. Orgon willigt ein, sich unter dem Tisch zu verstecken, während Elmire Tartuffe zu sich bittet und vorgibt, ihn ebenfalls zu lieben. Tartuffe geht sofort auf ihr Angebot ein, Elmire schickt ihn für kurze Zeit hinaus, um sich mit ihrem Mann zu besprechen. Orgon verliert seine Illusionen in Bezug auf Tartuffe und sieht ihn nun als Heuchler und Betrüger.

Als Tartuffe zurückkommt, stellt Orgon ihn zur Rede und will ihn aus dem Haus werfen, worauf Tartuffe erwidert, er selbst sei nun der neue Hausherr. Im Gespräch mit Elmire kommt Orgon wieder in den Sinn, dass er Tartuffe wichtige Papiere eines Freundes, der flüchten musste, übergeben hat. Erneut tritt Frau Pernelle auf, doch selbst als ihr Orgon Tartuffes wahren Charakter schildert, lässt sie sich nicht von ihren Ansichten abbringen. Erst als Herr Loyal, ein von Tartuffe geschickter Gerichtsvollzieher, der Familie mitteilt, dass sie bis zum nächsten Morgen das Haus räumen muss, erkennt sogar Pernelle in ihm den Betrüger.

Während die Familie beratschlagt, was zu tun ist, erscheint Valère, der Orgon warnt: Tartuffe hat die Papiere dem König übergeben, der Orgon verhaften lassen will. Als die Familie ihre Flucht plant, taucht Tartuffe in Begleitung eines Polizisten auf. Die Familie wirft Tartuffe alle seine Vergehen vor, und Tartuffe bittet den Polizisten, seinen Auftrag auszuführen. Zu aller Überraschung verhaftet der Polizist jedoch Tartuffe, der ein gesuchter Betrüger ist und mehrere Namen besitzt. Damit ist die Schenkung hinfällig. Orgon erlaubt Mariane, Valère zu heiraten.

Eine in vielerlei Hinsicht verblüffende Neuübersetzung, frisch, unkonventionell und sprachlich gespannt zwischen Barock und Gegenwart. Seit der deutschen Klassik erfreut sich der Alexandriner, vorherrschendes Versmaß des Barock und bevorzugtes Stilmittel in der Französischen Sprache der Kunst, in der deutschen Dramatik keiner großen Beliebtheit. Die vorliegende Nachdichtung nimmt es mit dem originalen Alexandriner auf, was versgemäß perfekt durchgeführt und gelungen ist.

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