Ein Stück über die Kontinuität der deutschen Geschichte und über die Biegsamkeit des menschlichen Rückgrats. Erzählt werden die Lebensstationen von Karl Rotter: Fleischerlehrling in den letzten Tagen der Weimarer Republik, Hitlerjunge und später SA-Mann, bekennender Nazi, der seine Truppe über den Exerzierplatz scheucht. Vom Fronteinsatz desertiert er rechtzeitig, um dem Tod zu entgehen. Im neuen System der jungen DDR wird Rotter Einsatzleiter beim Aufbau von Industrieanlagen. Rotter ist »ein Held der Arbeit«, »der neue Mensch …, ohne hemmende Individualität im bürgerlichen Sinne«, wenn man ihn braucht, dann ist er einsatzbereit, nur nicht zu Hause bei seiner Frau, die früher ein Verhältnis hatte mit Lackner, Rotters Gegenspieler und früherem Schulfreund. Sie zerbricht an Rotters Lieblosigkeit. Lackner ist nicht so geschmeidig in allen Systemen, er ist Einzelgänger, ein Anarchist, der sich nicht vereinnahmen lässt. Braschs Rotter ist ein deutsches Märchen, durch einen Bilderbogen aus Spuk- und Traumszenen schickt der Autor seine Figuren, ein »Chor der Alten Kinder« kommentiert.
Er gehöre zu einer »geschichtslosen Generation«, so Thomas Brasch 1976 nach seiner Übersiedlung von Ost- nach Westberlin: »Geschichtslos heißt nicht, … an der Geschichte desinteressiert. Sondern: Geschichte erleidend als einen Überfall von kaum erklärbaren, unnützen Schrecken«, wie Benjamin Henrichs, Brasch zitierend, anlässlich der Stuttgarter Uraufführung von »Rotter« 1977 schrieb.
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