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Dematté, Angela

Margheritas Traum
(Avevo un bel pallone rosso)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Heymann, Sabine

Dekorationshinweis: 2 Dekorationen
Besetzung: 1D, 1H

Zusatzinformation: Sieger des Premio Riccione per il Teatro 2009 und des Golden Graal Award 2010

Aufführungsgeschichte:
Nach erfolgreichen Aufführungen in Frankreich, Belgien, der Schweiz und Luxemburg, wurde das Stück 2018 in Italien am Piccolo Teatro, Mailand, zum 50. Jahrestag der Gründung der Roten Brigaden 1968 wieder aufgenommen
Frei zur DSE

In TTX seit: 23.09.2019

Von der Kindheit bis zu ihrem Tod wird die schillernde Geschichte des Lebens von Margherita Cagol, alias Mara, Frau von Renato Curcio, Gründer und Ideologe der Roten Brigaden, nachgezeichnet. Margherita war ein katholisches Mädchen, das während ihres Studiums an der Fakultät für Soziologie in Trient, wo sie Renato Curcio kennenlernte, heranwuchs und ihr politisches Bewusstsein entwickelte. Das Paar ging nach Mailand, begründete den bewaffneten Kampf und führte die ersten Entführungen durch, aber am 6. Juni 1975 wurde Mara bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Margheritas allgegenwärtiger Gesprächspartner ist ihr Vater. Von Anbeginn ihres Gedankenaustausches treffen zwei Weltsichten aufeinander: der gesunde Menschenverstand des Vaters, "kleinbürgerlich", und Maras kompromisslose ideologische Vision. Um an das Leben und den Tod von Mara Cagol zu erinnern, verlässt sich Angela Dematté auch auf Briefe von Mara an ihre Mutter, (aufeinanderfolgende) Kommuniqués der Roten Brigaden sowie Auszüge aus Zeitungen und bildet so einen besonderen Moment der italienischen Geschichte ab: die Geburt der Roten Brigaden, den Übergang zum bewaffneten Kampf bis zu Maras tragischem Tod.

Die Autorin setzt dem Alltäglichen das Außergewöhnliche entgegen, weil sie - und das ist der interessanteste Standpunkt - den Blickwinkel des Intimen wählt: im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen dem Vater und der Tochter, die sich aus Schweigen, unausgesprochenen Worten und Missverständnissen zusammensetzt. Das Stück ist ein treues Zeugnis dieser Epoche der Geschichte: Neben seinem gewissen dokumentarischen Wert gibt es den "Kommuniqués" von Mara und ihrer Gruppe eine Stimme und thematisiert so ihre Blindheit und Isolation angesichts des Unverständnisses dieses Vaters, der nie aufgibt, wenn er wiederholt versucht, seine Tochter zu den Gründen des Lebens und seiner eigenen Menschlichkeit zurückzubringen.

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