Eine Mutter hat ihren Sohn verloren. Man fürchtet, sie würde dem Schmerz erliegen. Aber er gibt ihr, im Gegenteil, die Kraft, diesem Tod auf ihre Weise zu begegnen: Sie hat ihm das Leben gegeben - bei der Geburt und dann täglich neu, auch als er fern von ihr, mit einer fremden Frau, ein anderer geworden schien - auch da hat er in ihr gelebt, ein Wesen aus Traum und Erinnerung, unwandelbar der gleiche. Und ist dieser andere, der heimkehrte, um bei der Mutter zu sterben, nicht abermals in ihren Gedanken, in ihrer Liebe der gleiche gewesen - so wie sie ihn sich geschaffen hat? Weinen wir beim Tode eines nahen Menschen um ihn oder um uns Verlassene, weil er uns kein Leben mehr geben kann? Wie können wir meinen, die Toten seien weniger lebendig als wir, die wir uns am Leben glauben, weil wir immer " etwas tun", ob wir wollen oder nicht, armselige, geschäftige Tote?
Aber als die fremde Geliebte, von ihr gerufen, ihr anvertraut, dass sie ein Kind von ihm erwartet - ein Kind, in dem er weiterleben wird, er, dessen Mutter nun nicht mehr sie, sondern diese fremde Frau sein wird - da weiß sie, dass nun ihr eigener Tod begonnen hat.
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