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Pirandello, Luigi

Lazarus
(Lazarro)

Sprechtheater
Schauspiel

Übersetzer:in(nen): Rössner, Michael

Werkangaben: Mythos in drei Akten
Originalsprache: Italienisch
Besetzung: 3D, 6H (9 Darst.)
Besetzungshinweis: 2 K, Stat.

Bstnr/Signatur: 578

Aufführungsgeschichte:
UA: 07.12.1929 Turin, Teatro di Torino
Frei zur DSE

In TTX seit: 27.03.2001

Mit seinen guten Werken und seinen frommen Grundsätzen hat Diego die Liebe der Seinen nicht gewonnen: Sara ertrug nicht sein Diktat bei der Erziehung der Kinder: früh aus dem Haus, Lucio aufs Priesterseminar, Lia zu den Nonnen. Sara ist aufs ferne Landgut geflohen, ins einfache Leben, arbeitet schwer und lustvoll als Bäuerin, hat den Verwalter lieben gelernt, ihm zwei Söhne geboren, eine Rückkehr gibt es nicht. Lucio, der Grübelnde, Sensible, ist nach den Weihen ausgewichen zur Universität, darauf hat er den Priesterrock abgelegt. Lia ist krank geworden in der Klosterschule, kümmert gelähmt im Rollstuhl dahin, zitternd dem Vater gehorsam.
Schicksal geschieht. Diego wird überfahren, stirbt. Dr. Gionni, ein genialer Arzt, reanimiert den klinisch Toten. Ein Wunder? Als Diego, der nichts gespürt hat, nichts weiß, von seinem Tode und seiner Auferstehung hört, bricht ihm seine Welt, sein Glaube zusammen. Wenn er nichts von drüben erfahren hat, Gottes Herrlichkeit nicht und nicht das jüngste Gericht, wo war dann seine Seele? Er schießt auf Saras Geliebten: Wenn es keine Vergeltung gibt, kann man alles tun, auch das schlimmste Verbrechen begehen, wenn drüben nichts ist, muss man den Glauben verlieren. Aber Lucio hat den seinen wieder gefunden, will nun Priester sein: Unsere Seele ist Gott, wie kann man etwas vom Tode wissen, wenn Gott in uns nicht stirbt. Diego hatte die Augen vor dem Leben geschlossen, Gott hat sie ihm geöffnet, damit er es lebt in den Werken, die er tut. Und als Lucio in glühender Ekstase Sara heißt, ihre Tochter zu rufen, erhebt sich Lia aus dem Rollstuhl und geht auf sie zu: das Wunder, das der Glaube vollbrachte.

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