Abendgruß
oder Himmel und Hölle auf dem Bürgersteig
Sprechtheater
Schauspiel
Originalsprache: Deutsch
Besetzung:
2D,
6H
(8 Darst.)
Besetzungshinweis: kl. R.
Bstnr/Signatur: 496
Aufführungsgeschichte:
UA: 01.05.1998 Magdeburg, Freie Kammerspiele
In TTX seit: 27.03.2001
Das Stück beginnt mit dem Ende der Geschichte, einem Abschiedstelefonat zwischen Bruder und Schwester. Elisabeth hat die Rückreise nach Frankfurt/Main angetreten. 13 Jahre zuvor ist die Familie Schepker in zwei Tei-le zerbrochen. Im Dienst an der Grenze hatte Georg einen Menschen erschossen, seine Tochter verließ daraufhin die DDR. Noch heute sieht Schepkers Frau Anna in Elisabeth eine Bedrohung. Verbittert gegen den Rest der Welt hält sie zu ihrem Mann, der sich doch nichts sehnlicher wünscht als einen Neuanfang. Elisabeth, heute leitende Angestellte einer Immobilienfirma, ist nach der Wiedervereinigung zurückgekommen und hat große Pläne im Gepäck. Vor allem will sie den maroden Betrieb ihres Bruders Jurek aufkaufen. Natürlich sollen dabei trotz der anstehenden Massenentlassung lukrative Jobs für Jurek und Anton, den ehemaligen Geliebten, abfallen. Dem Vater aber begegnet Elisabeth kühl und distanziert. Und während die tägliche Sorge um die eigene Existenz und Zukunft die Menschen um ihn in Atem hält, verstrickt sich Georg Schepker immer mehr in eine einsame Gedan-kenwelt und flüchtet in die Vergangenheit. Der Sandmann, Leitfigur aus der DDR-Kindersendung "Abendgruß", gibt Georg das Sinnbild für eine vergangene heile Welt, sein alter Wachturm wird ihm zum Refugium. Hier fin-det Georg Ruhe und schließlich den Tod, nachdem drei Kahlköpfige ihn sinnlos und brutal zusammengeschlagen haben. In einer Traumreise begegnet, er noch einmal der von ihm erschossenen Frau und den Menschen, die sei-nen Lebensweg markierten. Bis der Sandmann ihn die letzte Grenze passieren lässt.
"Hier haben wir ein kleines, ganz empfindsames, behutsam ein Familienschicksal entfaltendes Himmel-Hölle-Spiel in durchaus Hauptmannscher oder richtiger noch: in Ibsenscher Manier..."
Klaus Völker zur Verleihung des Gerhart-Hauptmann-Förderpreises 1996
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