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Finkelde, Dominik

Der Gutmensch

Sprechtheater
Schauspiel

Besetzung: 5D, 3H (8 Darst.)

Bstnr/Signatur: 1307

Aufführungsgeschichte:
UA: 13.06.2003 Augsburg, Theater

In TTX seit: 27.06.2003

Rückblickend konstatiert Konrad, dass sein Priesterdasein ihn leer laufen ließ: er war vertraulich oder schweig-sam, wenn es geboten schien. Mit der Würde des Weisen hielt er sich die Menschen vom Leib und fühlte zugleich Befriedigung durch seine Erhebung über Politik und Recht. Er lebte ungestraft – aber war nicht gerade das die Hölle? Eines Tages, pünktlich zum 40. Geburtstag, schreckt ihn die Liebe auf. Maleen, das Mädchen mit den Narben am Handgelenk, das Konrad aus der Straßenambulanz kennt, lässt sich nachts in seiner Kirche ein-schließen. Sie ist achtzehn und sieht aus wie ein Kind. Konrad steigt zu ihr herab ins Leben und kommt ganz un-ten an. Denn Maleen, unstet und faszinierend unzivilisiert, ist nicht nur ein begnadetes Schachtalent. Sie verdient ihrer beider Lebensunterhalt als Hure, weil ein abgedankter Priester keine Chance auf Arbeit hat. Konrad findet Gefallen am Geschäft mit der Lust, denn hier pulsiert das Leben. Mit dem Geld von Maleens Mutter, die plötz-lich aufkreuzt wie die reiche Tante aus Amerika, kauft Konrad den ganzen Puff. Als Zins gibt er seine Freunde her und auch Maleen, die ihr Leben wieder in die eigenen Hände nimmt.

„Meine Figuren sind keine anonymen Christen. Aber mir reicht schon, wenn sie die richtigen Fragen stellen. Und das ist doch schon sehr viel. Fragen wie: was soll ich tun, wie soll ich handeln? Das heißt aber nicht, dass sie dadurch ihr Heil erlangen. Vielleicht bringen sie diese Fragen auch erst an den Abgrund.“, antwortete Finkelde unlängst auf die Frage, welche Rolle religiöse Inhalte in seinen Texten spielten. Der Autor ist seit 1998 Jesuit.

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