Hein, Christoph
Mutters Tag
Sprechtheater
Schauspiel, Tragödie
Besetzung:
1D,
1H
Bstnr/Signatur: 1754
Aufführungsgeschichte:
UA: 16.10.2000, Berliner Ensemble, R: Claus Peymann
In TTX seit: 29.09.2017
Ein unrasierter alter Mann, an einem Manuskript arbeitend, frühstückend, rauchend und Manuskriptblätter zerreißend. Mit ihm im Zimmer ist eine elegante Vierzigerin, die behutsam herumläuft, als ob sie hier zu Hause wäre, ohne daß der Alte sie wahrnimmt. Jemand ruft an und beschimpft den jüdischen Autor, der aus England nach Deutschland zurückgekehrt ist, obwohl seine Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Mit der Post kommt ein widerwärtiger Schmähbrief, noch dazu mit einer Absenderangabe. Der Autor zerreißt den Brief und arbeitet weiter. Die Frau in seinem Zimmer, die ihm mütterliche Vorhaltungen zum Rauchen und anderen Fragwürdigkeiten seines Lebensstils macht, die ihm familiäre Versäumnisse ankreidet und sein Manuskript kritisch begutachtet – sie empfiehlt für alle Fälle gepackte Koffer, einen gültigen Reisepaß und rät ab von der Erdgeschoßwohnung, wo Steine durchs Fenster fliegen können. Der Autor entschließt sich, in ein höheres Stockwerk umzuziehen. Christoph Heins unaufgeregter Einakter ist eine Liebeserklärung für George Tabori, der in der Uraufführung spielen wird. Er ist darüber hinaus eine Liebeserklärung an alle Überlebenden des Terrors und eine Verneigung vor den Opfern.
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