Theatertexte

Eine Opernparodie nicht der heiteren, sondern der bissig-satirischen Sorte. Kreisler kommentiert in einem Rundumschlag mit Hintersinn und bösen Anspielungen die Entwicklung der Oper - und des Opernbetriebs - im 20. Jahrhundert. Die gängigen Klischees werden bedient: absurde bis chaotische Handlung, untote Tote, exotische Orte usw. Mit der Figur des Malers Felix erweitert Kreisler seinen satirischen Ansatz auf den Kunstbetrieb im Allgemeinen. Auch die Musik ist vielschichtig und reich an Andeutungen. Virtuos verwendet Kreisler stilistische Merkmale aus allen Kompositionsepochen und -methoden des 20. Jahrhunderts.

Dass der Taubenvergifter vom Dienst, Georg Kreisler eine Oper geschrieben hat, ist für die meisten überraschend. Dabei ist seine im Jahr 2000 in Wien uraufgeführte erste von drei Opern eine Bereicherung des Musiktheaters des 21. Jahrhunderts. Man könnte diese Oper als eine bizarre Variante des Strauss’chen „Capriccio“ bezeichnen, die ebenso Pointen sicher ist, wie seine unvergesslichen Chansons die vom bereits erwähnten Taubenvergiften im Park, Triangelspielern, Wandernieren und faulen Ehegatten handeln.

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