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Vilar, Esther

Sylt

Sprechtheater
Schauspiel

Dekorationshinweis: 1 Dek.
Besetzung: 4D, 3H

In TTX seit: 30.01.2009

Dem Fleiß und der Strebsamkeit verdankt die ehemalige Lazarettärztin Martha ihren Wohlstand: die Klinik, die Villa in München, das Sommerhaus auf Sylt. Momente familiärer Nestwärme gab es wenige für die fünf Kinder. Nicht die Idylle der mondänen Ferieninsel hat die Familie zusammengeführt, sondern Ludwigs Versagen bei einem Terrorakt. Er ist identifizierbar geworden und will seine politischen Freunde nicht gefährden. Rigoros fordert er von seiner Mutter, ihm das unerbetene Leben wieder zu nehmen. Die Absolutheit seiner Forderung wirkt auf die extravagante Schwägerin Carol faszinierend. Sie schläft mit ihm, verliert sich und empfindet zum ersten Mal in ihrem Leben Glück. Martha widersetzt sich anfangs der unmenschlichen Forderung ihres Sohnes, handelt schließlich einen Aufschub aus, will die Fassade einer intakten Familie retten. Dabei übersieht sie wohlmeinend Maximilians Drogenabhängigkeit, Ingrids Menschenverachtung und Brigittes Orientierungslosigkeit. Mit Hilfe seiner Geschwister erarbeitet Ludwig ein neues Konzept. Es rechtfertigt den Massenmord, da jeder im juristischen wie moralischen Sinn schuldig sei, der nichts zur Beseitigung sozialer Ungleichheit unternehme. Brigitte solidarisiert sich mit diesem Konzept und organisiert einen Bombenanschlag am Strand. Marthas Hoffnung, Ludwig durch den ausgehandelten Kompromiß und Carols Liebe retten zu können, scheitert. Sie erschießt ihn. Sein Tod wird der Staatsgewalt mit entsprechendem Medienrummel in die Schuhe geschoben. Für Martha ist der Fall abgeschlossen. Es gilt nun, den familiären Frieden wiederherzustellen, die Fassade der Harmonie nach außen weiterhin zu wahren. Ein Einvernehmen ist nicht mehr möglich. Carol und Brigitte werden Ludwigs Konzept in die Tat umsetzen. Der erfolgreichen Ärztin bleibt keine andere Wahl, als auch ihrem jüngsten Kind das Leben zu nehmen, um den Bombenanschlag zu verhindern.

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