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Vilar, Esther

Der Tangotänzer
Der Aufstieg Evitas und Isabelitas erzählt von Juan Perón

Sprechtheater
Komödie

Dekorationshinweis: 1 Dekoration
Besetzung: 4D, 5H

In TTX seit: 30.01.2009

Er ist ein Kind seiner Zeit. Aufgewachsen in großbürgerlicher Sicherheit, patriarchalisch erzogen, selbstgerecht, eitel und etwas dümmlich. Eigenschaften, die eine glänzende Militärkarriere erwarten lassen. Das Volk hält er für zu dumm. Freiheit und Politik kann es nicht begreifen. Sein Vorbild ist Adolf Hitler, dem er eine Wehrmacht in Lateinamerika aufbauen will, um der Weltherrschaft eine weitere Bastion zu erschließen. Die Rede ist von Juan Perón. Noch im Himmel erliegt der Exdiktator dem Zauber seiner Frau Evita, deren Beliebtheit ungebrochen fortdauert. Das ärgert den Macho. Was hat er falsch gemacht? War er nicht immer ein folgsamer Sohn und Ehemann? Hat er nicht das Frauenwahlrecht eingeführt, das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit durchgesetzt, das Bankkontengesetz für Frauen zugelassen, die Bildungsreform eingeleitet und die Ehescheidung auch gegen den Papst ermöglicht? Hat sein Hang zu jungen Mädchen seinem männlichen Charisma geschadet? Oder liegt seine Unpopularität vielleicht nur daran, daß Frauen Geschichte anders bewerten als Männer, daß Kommunikation und Bedürfnisse unterschiedlicher Gesellschaftsschichten nicht in Einklang zu bringen sind, daß er und Isabelita, Evitas Nachfolgerin, das Volk nicht genügend geliebt haben? Sein Selbstwertgefühl beginnt zu wanken. Ohne männliche Billigung hätten das verhurte Filmsternchen Evita und die bigotte, kleinbürgerliche Isabelita den Sprung in höchste Staatsämter nicht machen können. Das Geschichtsbild verlangt aus männlicher Sicht nach einer Korrektur.
Die menschliche Angst vor der Freiheit wird auf eine unnachahmliche Weise zu einer politischen Komödie. Parallelen zur Gegenwart sind gewollt, witzig, geistreich und provozierend.

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