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Bärfuss, Lukas

Frau Schmitz

Sprechtheater
Schauspiel

Werkangaben: Ein Auftragswerk für das Schauspielhaus Zürich
Dekorationshinweis: Wechseldek.
Besetzungshinweis: Bes. variabel

Aufführungsgeschichte:
UA: 22.10.2016, Schauspielhaus Zürich

In TTX seit: 24.10.2016

Als die Existenz der Firma auf dem Spiel steht, weil die Zulieferer in Pakistan wegbrechen, wäre Frau Schmitz - fachlich betrachtet - die ideale Person, um die Firma zu retten. Fachlich betrachtet. Aber geschlechtlich? Eine Frau als Verhandlungsführerin in Pakistan... ? Jedoch: ist Frau Schmitz wirklich eine Frau? Oder ist sie nicht doch ein Mann? Eine Frau im Körper eines Mannes gekleidet als Frau? Wer ist Frau Schmitz eigentlich? Welche Kleidung passt zu ihr? Was für Erwartungen hat ihre Umgebung an sie, als Ehefrau, als Arbeitskollegin, als Konkurrentin? Und was wäre, wenn Frau Schmitz sich für nur 48 Stunden zurück zu Herrn Schmitz wandeln würde - zum Wohle der Firma, zum Wohle des Ganzen?

In Männerkleidung absolviert sie schließlich erfolgreich ihre Geschäftsreise nach Karachi, doch nach ihrer Rückkehr in die Firma gerät allmählich alles aus den Fugen, denn Frau Schmitz zieht sich nicht wieder um - zur Verwirrung aller. Leni, die Ehefrau, drängt darauf, den Anzug wieder einzumotten. Der Freund der Tochter Valerie ist empört über die Anpassung zugunsten der Firma. Besonders, da er sich im Zeichen der Toleranz für die Belange von Frau Schmitz doch so eingesetzt hat. Sven, der die Projektleitung für Karachi an die unverhoffte männliche Konkurrenz verloren hat, muss dabei zusehen, wie die Personalerin Mara, die seinen weinerlichen Avancen kein Gehör schenkt, Frau Schmitz zu einem Glas Château Bonnier einlädt. Julius, der in seiner Verehrung für Frau Schmitz noch vor Kurzem ein venezianisches Flügelglas bei einer Antiquitätenmesse erworben hat, bricht vor dem plötzlich männlichen Anblick der Frau Schmitz im Büro förmlich zusammen und beschimpft seine Angebetete als satanisches Krawattenvieh. Er tröstet sich bei Sven, der Julius zur "Selbsterkenntnis" rät und dafür eine blutige Nase davonträgt.

Zum Schutz vor allen Zudringlichkeiten und zur Wiederherstellung des ehelichen Friedens zieht Frau Schmitz wieder ihre herkömmliche Frauen-Kleidung an. Maras Enttäuschung darüber lässt nicht lange auf sich warten. Julius wiederum muss nach der ersehnten Rückverwandlung eine Abfuhr ertragen und kündigt frustriert seine Stelle. Das strapaziert die Nerven von Rolf. Aus Sicht des Vorgesetzten ist das Reizklima in der Firma nicht mehr länger zu ertragen. Frau Schmitz droht die Kündigung, wenn sie das ewige Wechselspiel nicht bald beendet. Doch egal, wie Schmitz nun handelt: die Lage beruhigt sich nicht - zur Verwirrung aller.

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