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Bärfuss, Lukas

Parzival
nach dem Versroman von Wolfram von Eschenbach

Sprechtheater
Schauspiel

Dekorationshinweis: Wechseldekoration

Aufführungsgeschichte:
UA: Staatstheater Hannover, 16.01.2010

In TTX seit: 29.01.2010

Ein Knabe wächst im Wald auf, man kann auch sagen: in einer Einöde. Seine Mutter enthält ihm die Welt vor, belügt ihn über Gestalt und Gesetz der Wirklichkeit. Herangewachsen verlässt er sie, sie kleidet ihn zum Abschied in ein Narrengewand. Er vergewaltigt eine junge Frau. Und tötet seinen Onkel, um an seine Waffen und die Rüstung zu kommen. Weitgereiste Männer lachen ihn aus. Er zieht weiter. Kommt als Gast an einen Hof, wo man es gut meint mit ihm. Man lehrt ihn das rechte Benehmen, was man tun soll und zu unterlassen hat: Sprich nicht zu viel, und quäle die Herren nicht mit Deinen Fragen! Er fühlt sich nun tauglich. Reitet weiter. Kommt zu einer Burg, da man ein Wunder vor der Welt versteckt. Der König dort aber ist leidend. Der Junge sieht's, das Mitleid drängt zu fragen, was denn nur seine Krankheit sei, doch hat er gelernt, vor Herren zu schweigen. So bleibt er stumm. Die Burg, und mit ihr das Wunder, verschwindet. Der Junge kehrt zurück zu den Männern. Sie nehmen ihn auf, denn er ist nun weit gereist. Als es am Schönsten ist, verflucht ihn eine Botin, weil er geschwiegen und den kranken König nicht erlöst hat. Du kannst den Jungen aus der Einöde, aber die Einöde nicht aus dem Jungen nehmen. Er kehrt zurück in den Wald. Findet einen Einsiedler, auch er ein Onkel. Gesteht ihm, dass er Gott hasse. Nichts verstehe. Der Einsiedler unterrichtet ihn, belügt ihn, sagt, er hätte König werden, das Wunder besitzen können, wenn er nur die richtige Frage gestellt hätte. Nun aber sei die Chance verspielt. Der Knabe irrt weiter durch die Welt. Kämpft. Tötet. Weiß nicht weiter und geht immer weiter. Bis zur Burg mit dem Wunder. Erlöst mit einer einfachen Frage den siechen König. Findet seine Liebe. Den Bruder. Freunde. Wird König. Erhält das Wunder und all die Gnade Gottes. Warum?

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